Wolfgang Lehrke (links) und Norbert Burkhardt (Mitte) berichteten im Verwaltungsausschuss über die Kriminalität in Sulz. Rechts: Bürgermeister Gerd Hieber. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Zahl der Straftaten ist 2010 wieder angestiegen / Dennoch zählt Sulz zu den sichersten Städten im Regierungsbezirk

Von Marzell Steinmetz

Sulz. Die Zahl der Straftaten ist zwar im vergangenen Jahr deutlich auf 413 Fälle angestiegen. Dennoch zählt Sulz mit zu den sichersten Städten im Regierungsbezirk Freiburg.

Bei der Verwaltungsausschusssitzung am Montag stellten Wolfgang Lehrke, Leiter des Polizeireviers Oberndorf, und Norbert Burkhardt, Leiter des Polizeipostens Sulz, die Kriminalstatistik vor. 2009 war, was die Kriminalität anging, ein Ausnahmejahr mit lediglich 334 Straftaten in Sulz. Von Jahr zu Jahr kann es Schwankungen geben. Werden jedoch die vergangenen zehn Jahre betrachtet, so ist ein kontinuierlicher Rückgang festzustellen. Was nicht heißt, dass einige Straftaten doch zunehmen.

Wie beispielsweise die Rohheitsdelikte: Hier ist ein Anstieg von 30 Prozent im vierten Jahr in Folge festzustellen. Allerdings gingen die Fälle gefährlicher Körperverletzung von 14 auf zehn zurück. Rückläufig seien erfreulicherweise auch die Sachbeschädigungen und die Straßenkriminalität, die mit 59 Fällen (2009 waren es noch 66) ein niedriges Niveau erreicht hätten. Dies sei auch ein Zeichen dafür, dass sich die Präsenz der Polizei auswirke. Andererseits gab es bei den Jungtätern (unter 21 Jahren) wiederum eine Zunahme von 57 Prozent.

Die häufigsten Delikte sind Diebstähle mit 124 Fällen. Das Gesamtniveau bewegt sich jedoch immer noch unter dem langjährigen Durchschnitt.

Die Kriminalität ist mit 174 Straftaten im Stadtbereich Sulz am höchsten. Es folgen Bergfelden (34 Fälle), Fischingen (24), Holzhausen (21) Mühlheim (16), Renfrizhausen (15), Glatt (15) und Sigmarswangen (14). Ganz hinten liegen mit jeweils sieben Straftaten Dürrenmettstetten und Hopfau.

Stadtteile, die näher an der Autobahn liegen, werden häufiger von Straftätern heimgesucht. In Dürrenmettstetten und Hopfau müsse die Polizei nicht so präsent sein wie im Mühlbachtal, meinte Lehrke. Die Aufklärungsquote betrug 69 Prozent und liegt damit "sehr deutlich über dem Landesdurchschnitt".

Norbert Burkhardt berichtete über das laufende Jahr. Da werden sich in der Statistik vor allem die zahlreichen Straftaten von zwei 15- und 16 jährigen Jugendlichen niederschlagen. Rollerdiebstähle, Einbrüche in Sport- und Vereinsheime, Autodiebstahl und Automatenaufbrüche gehen auf ihr Konto. 40 Strafanzeigen sind insgesamt zusammengekommen. Der Sachschaden liegt bei 19 000 Euro, das Diebesgut hat einen Wert von 12 000 Euro. Die Täter müssten bei der Gerichtsverhandlung, voraussichtlich im November, mit empfindlichen Strafen rechnen, sagte Burkhardt.

CDU-Fraktionsvorsitzender Robert Trautwein bescheinigte der Polizei mit Blick auf die hohe Aufklärungsquote eine engagierte Arbeit. Gleichzeitig forderte er, dass der Polizeiposten in Sulz "in der momentanen Stärke" erhalten wird. Das wäre auch ein Anliegen des Oberndorfer Polizeichefs. Jedoch sei dabei der politische Wille gefragt.

Klaus Schätzle (SPD) regte an, sich auch den Bericht eines Sozialarbeiters anzuhören. Ihm kommt es darauf an, etwas über die familiären Verhältnisse und die Schulbildung von Straftätern zu erfahren. "Soziologische Untersuchungen", musste Lehrke zugeben, "machen wir nicht".