Die kalten Temperaturen im März haben den Arbeitsmarkt im Südwesten ausgebremst. Die Arbeitslosigkeit blieb nahezu unverändert. (Symbolbild) Foto: dpa

Von Frühjahrsbelebung keine Spur: Der neuerliche Wintereinbruch drückt im Südwesten nicht nur auf die Stimmung, sondern dämpft auch die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt.

Stuttgart - Die kalten Temperaturen im März haben den Arbeitsmarkt im Südwesten ausgebremst. Die Arbeitslosigkeit blieb nahezu unverändert, wie die Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Im März suchten demnach 241.735 Menschen einen Job, die Quote lag weiterhin bei 4,3 Prozent.

„Nach wie vor zeigt sich der Arbeitsmarkt stabil, auch wenn der Start in das Jahr schwächer ausfällt als im Vorjahreszeitraum“, erklärte die Leiterin der Regionaldirektion, Eva Strobel. „Der erneute Wintereinbruch bremst die Frühjahrsbelebung zusätzlich aus.“ Im März 2012 lag die Quote bei 4,0 Prozent.

Dennoch war die Lage besser als in den meisten anderen Bundesländern: Nur in Bayern war die Arbeitslosenquote mit 4,2 Prozent im März niedriger. In den Vormonaten hatte der Südwesten allerdings noch an der Spitze gelegen. Bei der Jugendarbeitslosigkeit lag er mit 3,2 Prozent weiterhin vorn.

Grund zur Entwarnung gibt es speziell bei jungen Arbeitsuchenden aber mitnichten. Im Vergleich zum Vorjahr stieg ihre Zahl um knapp ein Fünftel auf 21.949 Jobsuchende unter 25 Jahren.

Die Entwicklung sei Grund zur Sorge

Diese Entwicklung sei Grund zur Sorge, wie Arbeitsministerin Katrin Altpeter und Wirtschaftsminister Nils Schmid (beide SPD) in einer gemeinsamen Erklärung betonten. „Die Betriebe im Land agieren angesichts der Unsicherheiten in der Eurozone und den Risiken für die Weltwirtschaft bei Neueinstellungen zurückhaltend“, erklärten die Minister. Das treffe vor allem die Schwächeren auf dem Arbeitsmarkt wie junge Leute und Ausländer.

Auch bei letzteren war die Zahl der Jobsuchenden im Vergleich zum März 2012 deutlich gestiegen. Insgesamt waren 61 881 Ausländer ohne Arbeit - ein Plus von 10,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Auch die Zahl älterer Arbeitsloser war im Vergleich spürbar um 6,7 Prozent gestiegen.

Zwischen Main und Bodensee variiert die Arbeitslosenquote aufgrund der verschiedenen Wirtschaftsstrukturen des Landes aber stark: Während im Enzkreis mit 2,8 Prozent nahezu Vollbeschäftigung herrscht, kämpft der Stadtkreis Pforzheim mit einer Quote von 8,7 Prozent.

Je nach Fachbereich fielen Angebot und Nachfrage ebenfalls sehr unterschiedlich aus. Mehr Bewerber als freie Stellen gab es etwa für Jobs in Buchhaltung, Verwaltung, Logistik oder auch im Verkehrsbereich. Engpässe hatte die Behörde hingegen in Produktion und Fertigung, aber auch im Gesundheits- und Erziehungsbereich festgestellt.