Die Kastanienallee Friedhofstraße in Locherhof sieht katastrophal aus und in absehbarer Zeit wird die Gemeinde sie auch nicht sanieren. Foto: Weisser

Anwohner der maroden Friedhofstraße und des Harzwaldwegs in Locherhof werden sich weiterhin mit den Holperpisten abfinden müssen. Eine Sanierung steht weiterhin in den Sternen.

Eschbronn-Mariazell - In der Einwohnerversammlung in der Mühlbachhalle erkundigte sich Gottfried Stein nach den Plänen für die "Kastanienallee" Friedhofstraße. Ihr unerträglicher Zustand gibt seit rund zwei Jahrzehnten immer wieder Anlass zu Diskussionen im Gemeinderat und in der Öffentlichkeit. Nach Auskunft von Bürgermeister Franz Moser scheiterte eine vorgesehene Sanierung, nachdem eine Bürgerinitiative mit einer Petition den Petitionsausschuss des Landtags erreichte, dass das Verwaltungsgericht Mannheim im Januar 2013 den Bebauungsplan "Friedhofstraße-Bergstraße-Lackendorfer Weg" aufgrund eines Verfahrensfehlers für nichtig erklärte.

"Ich habe nicht den Eindruck, dass man sich in dieser Sache mit den Anliegern einigen kann. Wenn die Straße ausgebaut wird, werden Erschließungsbeiträge anfallen", erläuterte der Bürgermeister. Die Gemeinde habe ihr Geld in den vergangenen Jahren in andere Projekt investiert. So sähe er in der Sanierung der Grundschule einen höheren Nutzen als in der Friedhofstraße. Sie werde in nächster Zeit so verharren. "Der Ausbau mit Abwasserkanal und Austausch der Wasserleitung gestaltet sich schwierig und kostspielig. Sobald der Bagger auf eine Baumwurzel trifft, muss die Arbeit von Hand weitergeführt werden. So etwas ist schlichtweg nicht bezahlbar", beklagte Moser.

Kastanienbäume erschweren die Sanierung

Dem Vorschlag von Stein, die Straße nur als Einbahnstraße auszubauen, um Kosten zu sparen, konnte der Bürgermeister wenig abgewinnen. Bereits 2013 sei eine Ausbaubreite von nur 3,50 Meter mit Ausweichtaschen vorgesehen gewesen. "Die Sanierung der Friedhofstraße wäre einfacher, je weiter wir von den Kastanienbäumen abrücken. Dazu braucht es aber Grunderwerb", schilderte Moser.

Auch der katastrophale Zustand des Harzwaldweges wurde von einem Bürger kritisiert. Der Bürgermeister verwies auf den 2016 erneut gestellten Antrag zur Flurneuordnung. Seither sei allerdings nicht viel geschehen, weil das Amt zu wenig Personal habe. Dadurch könnten laufende Verfahren nicht abgeschlossen und keine neuen begonnen werden. Vom Ministerium habe er auf sein Schreiben hin die Antwort erhalten, dass die Anordnung in 2022/2023 kommen werde. Das Verfahren erfordere reichlich Geduld. Die Problematik bei den Feldwegen in Eschbronn bestehe darin, dass mehr als 50 Prozent der Wegeflächen sich nicht im Besitz der Gemeinde befänden. Dies stelle ein extrem hoher Wert dar. Wenn Feldwege nach dem Wegebauprogramm saniert würden, gebe es nur eine Förderung von 20 Prozent, durch die Flurneuordnung immerhin 70 Prozent. Außerdem müssten alle Grundstücke neu vermessen werden, erläuterte der Bürgermeister.

Neue Bauplätze im Sternendachsbühl

Mit der im vergangenen Herbst fertiggestellten Schulbaumaßnahme, die bis jetzt mit 3,2 Millionen Euro um rund 400 000 Euro unter der Kostenberechnung liegt, Wohnbau- und Gewerbegebieten sowie Gas und Glas stellte der Bürgermeister weitere Projekte vor, die zum Teil abgeschlossen, zum Teil mitten in der Umsetzung, oder kurz bevor stehen. So soll im Baugebiet Sternendachsbühl 2022 ein dritter Abschnitt mit 23 Bauplätzen erschlossen werden. In diesem Zusammenhang soll auch die Sanierung der Teufenstraße angegangen werden. Im Gewerbegebiet "Ob Heckenwald" steht ein Satzungsbeschluss für die Erweiterung um rund vier Hektar bevor. Beim Radweg Eschbronn-Sulgen soll der Spatenstich am 31. Mai erfolgen.