Die Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße Eselbach mit Verlegung von Abwasser- und Trinkwasserversorgung soll im Herbst dieses Jahres oder Frühjahr 2024 beginnen. Foto: Herzog

Die Sanierung der Straße im Eselbachtal wird in vier Bauabschnitten erfolgen und rund 1,6 Millionen Euro kosten. Mit einem großen Zeitfenster für den Baubeginn erhofft sich die Gemeinde ein gutes Ausschreibungsergebnis.

Bürgermeister Michael Lehrer sprach im Gemeinderat von einer langen Geschichte, die das Eselbachtal mit sich bringe. Nachdem mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamts intensive Gespräche geführt und mit den Anliegern auf Aichhalder Gemarkung Einigkeit erzielt worden seien, sei die Gemeinde bei dieser wichtigen Straßenbaumaßnahme ein gutes Stück vorangekommen.

Die Regelung der Einleitung auf die Schramberger Kläranlage sei mit den Stadtwerken Schramberg abgestimmt. Eine anteilige Kostenübernahme der Stadt Schiltach – auf einer Länge von 180 Metern führt die Eselbachstraße über Schiltacher Gemarkung – sowie der Zuschuss für die Abwasserversorgung werde in Kürze eintreffen.

Planung genehmigt

„Wichtig ist, dass immer ein Weg in den Eselbach offen ist. Für die erstmalige Verlegung der Wasserleitung zu den anliegenden Gebäuden ist uns eine Förderung in Aussicht gestellt worden. Da die Landesmittel in diesem Bereich allerdings begrenzt sind, wird es vermutlich keine Förderung geben“, bedauerte der Bürgermeister.

Förderung ist unwahrscheinlich

Eine detaillierte Planung der Straßensanierung stellte Sebastian Rolfes vom Büro Gfrörer den Räten vor. Ihm zufolge wird die Gemeinde beim Naturschutz vor Herausforderungen gestellt. Die Planung sei mit zwei Verfahren geprüft und von der Behörde genehmigt worden. Zum einen finde eine Natura-2000-Vorprüfung statt, bei der die Notwendigkeit einer Verträglichkeitsprüfung festgestellt werde. Zum anderen beschrieben „Vorhabenbezogene Maßnahmen“, wie im Offenland, Wald, FFH-Mähwiesen und Gewässer Eingriffe in die Natur vermieden und minimiert werden können, schilderte Rolfes.

Neue Tragdeckschicht

Die Straßensanierung werde Baukosten von knapp 900 000 Euro verursachen. Die Hauptstraße erhalte auf einer Länge von 3,15 Kilometer eine neue Tragdeckschicht, ebenso die bereits bestehenden Ausweichstellen. Die Fahrbahnbreite bleibe unverändert, es würden auch keine Kurven entschärft, Fels abgetragen oder ins Gewässer eingegriffen. Die Nebenstraßen würden mit der bisherigen Oberfläche wieder hergestellt.

Parallel zum Wasser und Abwasser würden auch Leerrohre für Breitband und Strom eingelegt. Die Abwasserentsorgung erfolge im Trennsystem mittels Abwasserdruckleitung mit Anschluss an die Kläranlage Schramberg. Die Hauptleitung mit Durchmesser 100 sei 2,66 Kilometer lang, die Hausanschlüsse summierten sich auf knapp 800 Meter. Insgesamt müssten neun Kontrollschächte gesetzt werden.

Die Kosten der Gemeinde beliefen sich auf circa 340 000 Euro, rechnete der Ingenieur aus. Die rund 1,5 Kilometer lange Hauptleitung fürs Trinkwasser beginne im Gewann „Buz 8“.

Hinzu kämen 965 Meter für die Hausanschlüsse. Wegen der geringen Zahl der Anschlussnehmer und um Keime im Trinkwasser zu vermeiden, würden kleine Rohrdurchmesser verwendet. Für eine Löschwasserversorgung seien sie dann nicht geeignet. Inklusive sieben Wasserleitungsschächte betrügen die Kosten weitere 340 000 Euro, die der Anlieger infolge Pumpwerke rund 193 000 Euro.

Baubeginn im Herbst?

Der erste Bauabschnitt beginne an der Kläranlage Schramberg bis zum Anwesen Kopp mit einer Länge von 1,22 Kilometer und werde etwa einen Monat betragen.

Bauabschnitt zwei umfasse den Bereich Anwesen Rieger bis Gasthaus Schwarzwaldstube und weiter bis Buz mit rund einem Kilometer. Bauabschnitt drei mit drei Stichstraßen mit 960 Meter Länge verbinde Teil eins und zwei. Bauabschnitt vier mit 910 Metern beginne in der Spitzkehre bis zur Buz.

Erster Bauabschnitt dauert einen Monat

„Die Baumaßnahme ist für Firmen sicher interessant. Da sie einen Baubeginn im Herbst oder im Frühjahr 2024 und die Reihenfolge der Abschnitte selbst wählen können, hoffen wir auf gute Preise. Die Ausschreibung wird im Sommer rausgehen“, beschrieb Rolfes die weiteren Schritte.