Sascha Eisele und Tim Wöhrle gewinnen im Zusammenspielen einen Zweikampf: Beide machten insgesamt eine gute Partie. Foto: Kara

Auch nach dem 23. Spieltag bleibt die TSG Balingen als Tabellenfünfter in der Spitzengruppe der Regionalliga dabei. Das 2:2 gegen Kassel fühlte sich ob des Spielverlaufs aber fast an wie eine Niederlage.

Nach Abpfiff erklärte TSG-Trainer Martin Braun: „Das 2:2 hat mich völlig enttäuscht, weil es total unnötig war.“ Ähnlich äußerte sich Moritz Kuhn, der das zwischenzeitliche 1:0 durch einen Eckball vorbereitet hatte: „Der Ausgleichstreffer so kurz vor Schluss tut natürlich extrem weh.“

Parallele zum Spiel in Homburg

Auch Sascha Eisele machte keinen Hehl aus seiner Enttäuschung über das 2:2 gegen Hessen Kassel. „Das ist schon bitter finde ich, zumal wir ja schon in Homburg zwei späte Gegentreffer bekommen haben.“ Wirft man einen Blick auf die 90 Minuten, sind die Reaktionen der Beteiligten nur allzugut nachzuvollziehen, denn die TSG ließ eigentlich recht harmlose Gäste zwei Mal zurück in die Partie kommen.

Kassel setzt auch auf Manndeckung

Schon in den ersten Minuten war zu sehen, dass der KSV die Balinger gewissermaßen mit ihren eigenen Waffen schlagen wollte. Die Mannschaft von Tobias Damm agierte im Spiel gegen den Ball nämlich gnadenlos Mann gegen Mann – ein Mittel dass die TSG in dieser Saison sehr erfolgreich praktiziert. So fiel beiden Teams der geordnete Spielaufbau zunächst relativ schwer.

Eisele blickt zurück: „Ich glaube ich hatte nach 15 Minuten den ersten Ballkontakt am Fuß. Sie haben uns sehr gut zugestellt, so dass wir unsere mittlerweile erarbeitete Stärke beim Hintenrausspielen nicht so zeigen konnten.“ Eine ähnliche Wahrnehmung hatte auch Kuhn: „Das war das erste Mal in dieser Saison, dass wir das gegen uns hatten. Die ersten Minuten haben wir uns deshalb auch echt schwer getan.“

Doch die Balinger fanden im weiteren Spielverlauf Mittel und Wege, um trotzdem gefährlich zu werden. Da wären zum einen Standardsituationen: Beide Treffer resultierten aus Eckstößen. Zum anderen suchte die TSG immer wieder den Weg über die Außenpositionen und hinter die letzte Linie der Kasseler. Gerade Laurin Curda und Kuhn schafften über die rechte Seite immer wieder den Durchbruch.

Entscheidung verpasst

„Wir sind immer wieder gefährlich an den Sechzehner gekommen, aber dann hat der letzte Pass oder richtige Laufweg gefehlt“, analysierte Kuhn. Er ergänzte: „Ich glaube wenn wir das 2:0 machen, ziehen wir dem Gegner auch den Stecker.“

Von mehreren Gelegenheiten hatte Jonas Meiser mit seinem Kopfball aus kurzer Distanz sicher die größte Chance. Auch nach der erneuten Führung durch Eisele verpasste es die TSG nachzulegen, was sich schließlich rächen sollte.

Drei Remis in Folge

Kuhn sprach hier auch von einem Reifungsprozess, den die Mannschaft weiter durchlaufen müsse. „Man muss in der Regionalliga in jeder Sekunde wach sein, Fehler werden sofort bestraft.“ Zu den drei Unentschieden in Folge meinte er: „Man kann es immer so oder sehen, einerseits haben wir sicherlich Punkte verloren, aber mit dem Auftreten war ich trotzdem zufrieden.“

Viele gefährliche Aktionen hatte Moritz Kuhn. Hier geht er im Strafraum zu Boden. Foto: Kara

Neben Kuhn Tim Wöhrle und Laurin Curda gehörte Balingens zuletzt gesperrter Vize-Kapitän Eisele zu den auffälligsten Akteuren: Kurz vor dem 1:1 verhinderte er mit einer tollen Rettungstat den Ausgleich, feierte dies ab wie ein Tor – und durfte sich wenig später auch über ein solches freuen. „Endlich mal wieder, das letzte Tor lag schon ein bisschen zurück.“

Eisele gefällt seine zweite Halbzeit besser

Er zeigte sich aber auch selbstkritisch: „Ich stelle generell hohe Ansprüche an mich. In der ersten Halbzeit hatte ich ein paar unnötige Abspielfehler, hole mir die gelbe Karte ab. In der zweiten Halbzeit bin ich dann deutlich besser ins Spiel gekommen.“ Für die TSG Balingen geht es am Freitag nach Offenbach.