Pater Artur Schreiber ist der neue stellvertretende Dekan des Dekanats Zollern. Foto: Wahl

Pater Artur Schreiber, Leiter der katholischen Kirchengemeinde Bisingen-Grosselfingen-Rangendingen, wurde von Erzbischof Burger aus Freiburg zum neuen stellvertretenden Dekan im Dekanat Zollern ernannt und wird damit Nachfolger des Hechinger Dekans Michael Knaus.

Bisingen - Die stellvertretende Leitung des Dekanats Zollern war zuvor freigeworden, weil der bisherige Stellvertreter Michael Knaus aus Hechingen im September 2021 die Stelle des Dekans angenommen hatte.

Befreiende Gegenwart Jesu in der Welt sichtbar machen

Der aus Schlesien stammende Priester, der der Ordensgemeinschaft "Missionare von der Heiligen Familie" angehört, kam 2012 nach Bisingen, um dort mit seinen Mitbrüdern die Seelsorgeeinheit zu betreuen. Zentraler Bestandteil seiner Arbeit ist dabei, für andere Menschen da zu sein und damit die befreiende Gegenwart Jesu in der Welt sichtbar und spürbar zu machen.

Der Ordensmann tritt diese Position in besonderen Zeiten an: In der ganzen Erzdiözese Freiburg und damit auch im Dekanat Zollern steht ein großer Veränderungsprozess an, in dem die katholische Kirche sich neu und transparent in und für die Gesellschaft aufstellen möchte, heißt es in einer Pressemitteilung des Dekanats. Das Dekanat Zollern, das sich von Melchingen über Hechingen bis nach Empfingen erstreckt, ist verantwortlich für die Kommunikation zwischen der Erzdiözese und den Kirchengemeinden und organisiert regelmäßige Treffen und Schulungen für die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter in der Region.

Missionare der Heiligen Familie

Pater Artur Schreiber gehört dem Orden "Missionare der Heiligen Familie" an, der im September 2020 sein 125-jähriges Bestehen feierte. Hauptsitz des Ordens in Deutschland ist das Kloster Bronnbach im Main-Tauber-Kreis, ein Ableger davon ist seit nunmehr 28 Jahren Bisingen. Ziel ist, den Glauben zu verbreiten, was Angehörige des Ordens weltweit tun (siehe Info).

Wie Artur Schreiber zu dem Orden gekommen ist? "Ich wollte schon immer Missionar werden", sagt er aus Anlass seines 50. Geburtstags am 31. Juli 2019. Der junge Artur Schreiber wird nach dem Abitur Novize im Kloster der Missionare von der Heiligen Familie in Bablin (bei Posen). Von den 20 Personen, die mit ihm angefangen haben, sind sieben diesen Weg zur Priesterweihe weitergegangen. "Weit weg von daheim", sei er gewesen, weg von Freunden und Familie. "Alles" habe der damals 19-Jährige hinter sich gelassen, für das Leben im Kloster, in dem der ganze Tag "gefüllt ist bis zum Rand" mit geistlichen Übungen, Studium und Arbeit. Ein sechsjähriges Theologiestudium nimmt er in Kazimierz Biskupi (Polen) auf.

Nach Priesterweihe in Madagaskar tätig

Seine Begeisterung für den Glauben will er auch andere Menschen spüren lassen: Nach der Priesterweihe geht er unter anderem nach Madagaskar. Die ersten Arbeiten dort: Brunnen graben, Krankenhäuser bauen und die Menschen mit Medizin versorgen. Ob die Menschen katholisch werden, das sei ihnen überlassen. Schreiber: "Wir verkünden das Evangelium und leben mit den Menschen dort." Seit September 2012 leitet er die Seelsorgeeinheit Bisingen-Grosselfingen-Rangendingen und kurz vor Weihnachten wurde er nun zum stellvertretenden Vikar des Dekanats Zollern bestellt.

Info: Der Pater

Pater Artur Schreiber ist im polnischen Rosenberg am 31. Juli 1969 geboren. Er stammt aus einer Arbeiterfamilie. Mit vier Geschwistern ist er in Klein Ellguth (Oberschlesien) aufgewachsen, später zieht er ins gut 80 Kilometer entfernte Radau. Nach dem Abitur geht er ins Kloster der Missionare von der Heiligen Familie nach Bablin (bei Posen), in Kazimierz Biskupi startet er sein Theologie-Studium und wird am 17. Juni 1995 zum Priester geweiht. Die erste Vikarstelle tritt er in Flatow (nördlich von Berlin) an. Nach zwei Jahren wirkte er in Zernitz (ebenfalls in Brandenburg). In dieser Zeit ist er immer wieder in Madagaskar. Er wird später Leiter der Gemeinden Dörlesberg und Reicholzheim (ganz im Norden Baden-Württembergs). Seit 2012 ist er in Bisingen.

Der Orden

Der international tätige "Orden Missionare von der Heiligen Familie" zählt weltweit gut 900 Angehörige, ist in mehr als 20 Ländern tätig und wurde 1895 von Jean-Baptiste Berthier in den Niederlanden gegründet. Der Sitz der Ordensgemeinschaft befindet sich in Rom. MSF steht als Ordenskürzel für des lateinischen Namens der Kongregation "Missionarii a Sancta Familia" (Missionare der Heiligen Familie).