Michael Volk will generationenübergreifende Aktivitäten in der Gemeinde fördern. Foto: Engelhardt Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Michael Volk macht sich stark für Traditionen / Starzach soll weiter zusammenwachsen

Seine Heimat schätzt Michael Volk über alles. Damit die Region so lebens- und liebenswert bleibt, dafür möchte Michael Volk im Gemeinderat sorgen.

Starzach-Felldorf. "Wir haben hier so viele schöne Plätze in Starzach, Wälder und Wiesen – das ist einfach toll", sagt Michael Volk. Der 54-Jährige sitzt im neuen Gemeinderat für die Bürgervertretung Starzach.

Viel wichtiger als seine Fraktionszugehörigkeit wiegt für den Familienvater das Ziel. "Wir müssen gemeinsam das Beste für unsere Region machen", sagt Volk und betont: "Es kann nicht sein, dass Fraktionszwänge die demokratischen Entscheidungen beherrschen." Jeder solle seine Meinung sagen und vertreten. "Ich erwarte eine offene und freie Diskussion im Gremium. Es darf nicht einseitig werden – und das Gemeinwohl muss immer im Mittelpunkt unserer Bemühungen stehen", gibt Volk die für ihn einzig richtige Marschrichtung vor.

Der bisherige Gemeinderat hätte zudem die Verwaltung zu sehr eingeschnürt, so zumindest sein Eindruck. Jetzt müsse man die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, damit die Verwaltung wieder effektiv agieren könne.

Von seiner Liebe zur Heimat macht der Vater von drei Kindern keinen Hehl. Als Wanderführer war er schon aktiv und hat interessierte Zeitgenossen die Schönheiten der Region gezeigt. Doch nicht nur die Natur ist dem Ur-Felldorfer wichtig, auch die Traditionen spielen beim Neu-Gemeinderat eine gehörige Rolle. Derzeit saniert er sein elterliches Haus, das aus dem Jahr 1720 stammt. "Ein echtes Mammutprojekt", meint er, "aber die Atmosphäre in einem solchen Gebäude ist schon etwas ganz Besonderes, hier kann man die Vergangenheit spüren." Die Wurzeln des eigenen Daseins sollten daher niemals aus den Augen verloren werden, erzählt er und blickt auf seinen Stammbaum an der Wand. Die Geschichte seiner Familie geht auf der Seite seiner Oma bis ins 17. Jahrhundert zurück. "Die Familie ist der Grundstein im Leben."

Und damit die Menschen auch in Zukunft gut in Starzach leben könnten, müssten die gemeinsamen Aktivitäten gefördert werden. "Ein Dorf ohne Vereine ist etwas Totes, daher müssen sie unbedingt erhalten bleiben", betont Volk. Unter seiner Arbeit als Straßenwart habe bei ihm seine Vereinstätigkeit zwar schon immer gelitten, doch ihm gefalle das rege Vereinsleben in den Teilgemeinden. "Ich wünsche mir, dass wir als Gemeinde Starzach noch weiter zusammenwachsen", sagt Volk mit dem Hinweis auf die Gemeinde Ammerbuch, wo das seiner Meinung nach gut gelungen sei.

Konkretes hat er aber auch im Blick. Der Schulneubau in Bierlingen soll vehement vorangetrieben werden. "Für mich ist es unvorstellbar, dass unsere Kinder schon im Grundschulalter nicht mehr hier bei uns in der Gemeinde unterrichtet werden könnten – das darf nicht sein." Bei den weiterführenden Schulen später sei das weniger problematisch, da die Kinder schon deutlich älter seien.

Wie wertvoll eine gute Verkehrsanbindung an Rottenburg und andere Städte ist, weiß Michael Volk aus seinem beruflichen Alltag. Seit über zwei Jahrzehnten ist er bei der Straßenmeisterei in Rottenburg. Ob Sommer oder Winter, sie würden dafür sorgen, dass die Autofahrer sicher ans Ziel kämen. Eine Arbeit, die einem auch körperlich alles abverlange. Deshalb hält sich Volk mit Kraftsport, Fahrradfahren und Joggen fit.

Besonders im Winter seien die Arbeitsbedingungen oft eine große Herausforderung für die Mitarbeiter, die schließlich auch erst einmal zum Bauhof müssten. An die Frühschichten und Spätbereitschaften in seinem Beruf habe er sich dagegen längst gewöhnt. "Bei extremen Wetterlagen kann es schon einmal vorkommen, dass wir auch in der Nacht um zwei oder drei Uhr in den Startlöchern stehen, damit bei Eisregen oder anderen gefährlichen Szenarien nicht unnötig viel Zeit vergeht", berichtet Volk.

Große Straßen wie die B 27 und andere wichtige Verkehrsadern müssten dann zuerst bedient werden, bevor es auf die kleinen Straßen und auf die Dörfer gehe. Das verstünden nicht immer alle Autofahrer. Der immer stärkere Verkehr und die Aggressivität, die mittlerweile an der Tagesordnung sei, würden sie von der Straßenmeisterei oft direkt zu spüren bekommen.

Dringenden Handlungsbedarf sieht der 54-Jährige beim Natur- und Klimaschutz. "Wir haben schon vor 30 Jahren über Windräder und andere Möglichkeiten zur Gewinnung von erneuerbarer Energie diskutiert, passiert ist allerdings viel zu wenig", beklagt Volk. Ein schnelles Umdenken und Handeln sei unumgänglich.

Die Folgen des Klimawandels seien längst sichtbar. Die zunehmende Hitze und anhaltende Dürre sorge dafür, dass Bäume wie Esche, Kiefer oder Buche sichtbar darunter leiden würden. "Das ist die Hölle für die Natur", so Volk.