45 630 Unterschriften sind bislang gegen einen Bundeswehr-Übungsplatz zusammengekommen. Die Patientenkinder der Nachsorgeklinik Tannheim sagen dafür ­"Danke". Foto: Sigwart

Nachsorgeklinik möchte Standortübungsplatz in der Nähe verhindern. 45.630 Unterschriften bisher gesammelt.

4370 Unterschriften fehlen der Nachsorgeklinik Tannheim noch, um eine öffentliche Anhörung vor dem Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags zu erzielen. Das Thema: kein Übungsplatz der Bundeswehr in der Nähe der Nachsorgeklinik Tannheim.

VS-Tannheim - Doch zunächst sagen die Patientenkinder "Danke" für bislang 45.630 Unterschriften und bitten um weitere Unterstützung der Aktion "Jede einzelne Stimme zählt! Petition: Kein Übungsplatz der Bundeswehr in der Nähe der Nachsorgeklinik Tannheim".

Bereits mehr als 45.630 Unterstützer

Die Geschäftsführer Roland Wehrle und Thomas Müller, sind weiter in Sorge und hoffen auf zahlreiche weitere Unterstützer. "Die Bundeswehr plant in unmittelbarer Nähe unserer Nachsorgeklinik Tannheim einen Standortübungsplatz. Diese Nachricht traf uns im Juli letzten Jahres wie ein Blitz, da dieses Vorhaben uns einen Teil der Geschäftsgrundlage entziehen sowie die Rehabilitation von krebs-, herz- und mukoviszidosekranken Kindern und deren Familien sowie verwaisten Familien massiv beeinträchtigen, ja sogar gefährden würde", schreiben die Geschäftsführer.

Sofort nach Bekanntgabe habe Rosario Fuca, Mukoviszidosepatient aus Stuttgart, die Petition "Kein Übungsplatz der Bundeswehr in der Nähe der Nachsorgeklinik Tannheim" gestartet. Bereits mehr als 45.630 Unterstützende seien diesem Aufruf gefolgt und hätten die Petition auf der Plattform openPetition unterzeichnet.

Aktionstag ausgefallen

"Seit Sommer nutzen wir jede Möglichkeit sowie alle unsere Verbindungen und Kontakte, um auf diese unsinnige Standortentscheidung der Bundeswehr hinzuweisen. Aber leider hat uns die Corona-Pandemie etwas ausgebremst und so konnten wir den im Dezember gemeinsam mit der Gemeinde Tannheim, weiteren Nachbargemeinden sowie der Stadt Villingen-Schwenningen geplanten ›Aktionstag gegen das Vorhaben‹ nicht durchführen", informieren Wehrle und Müller.

Hoffnung gemacht hatte kürzlich der Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei. "Der Standortübungsplatz ist keine Schwarz-Weiß-Entscheidung. Denkbar sind auch kleinere Lösungen, modifizierte Nutzungen oder auch ein Abrücken von Tannheim. Möglicherweise kommt das avisierte Gelände aber auch nach den laufenden Untersuchungen gar nicht mehr in Frage", hatte Frei bei einem Besuch in der Nachsorgeklinik gesagt.

Verteidigungsministerium überzeugen

Noch fehlen knapp 5000 Unterschriften. Die Geschäftsführer hoffen, dass es gelingt, 50.000 Unterschriften an den Deutschen Bundestag weiterzureichen, um somit eine öffentliche Anhörung vor dem Petitionsausschuss zu erzielen. "Gemeinsam müssen wir es schaffen, das Verteidigungsministerium zu überzeugen, einen anderen beziehungsweise vielleicht bestehenden Übungsplatz zum Wohle unserer Bürger, aber auch in Verantwortung zu unseren schwer chronisch kranken Patienten zu finden", wollen Roland Wehrle und Thomas Müller alles versuchen, das Ziel zu erreichen.