62 Schüler haben am Städtischen Gymnasium Ettenheim das Abitur in der Tasche. Foto: Decoux

Von den 62 Abiturienten am Städtischen Gymnasium Ettenheim haben vier Schüler die Bestnote erreicht. Dementsprechend ausgelassen war die Stimmung beim Abiball. Niklas Radetzky erhielt zudem einen Sonderpreis für sein soziales Engagement.

Fast müsste man dem aktuellen Abijahrgang des Städtischen Gymnasiums Ettenheim den Vorwurf machen, mit dem gewählten Abimotto „Abier – mindestens die Maß hat 1,0“ tiefgestapelt zu haben. Nicht weniger als vier der 62 Absolventen hatten nämlich am Ende die Note 1,0 unter ihrem Gesamtzeugnis stehen. Zudem verzeichnete der Abschlussjahrgang „mit 2,1 einen Mega-Schnitt“, wie Elternbeirätin Fides Heinze in ihrer Würdigung des Abijahrgangs befand.

In der naturgemäß redenlastigen Abifeier sorgten ein Instrumentalquartett des Leistungsfachs Musik sowie Annika Kraus und Keana Strauß mit ihrem Gesang für herzerfrischende Momente. Moderiert wurde die Abifeier von den Abiturientinnen Valerie Queck und Alina Zimmermann sowie Jahrgangsstufenlehrer Carsten Traber.

Schüler müssen Entscheidungen treffen

Aus verschiedenen Blickwinkeln und gedanklichen Ansätzen blickten die Redner auf die zwölfjährige Schulzeit des jetzigen Abijahrgangs zurück, erinnerten an besondere Ereignisse, an die erschwerten Lernbedingungen in der Corona-Zeit und reflektierten aus Sicht der Lehrer, Eltern, Schüler oder des Schulträgers über das Rüstzeug, auf das die insgesamt 62 Absolventen nun auf ihrem weiteren beruflichen wie privaten Lebensweg bauen können. Bei Entscheidungen, die beim Einschlagen dieser Wege unvermeidbar erforderlich werden, ermutigte Natalie Soula-Wassenberg als Lehrkraft die jungen Menschen mit Jean-Paul Sartres Aussage: „Der einzige Fehler, den man da machen kann, ist, sich nicht zu entscheiden.“

Soziales Netzwerk ist ein wichtiger Faktor für ein gutes Leben

In dieselbe Richtung gingen auch die Kernaussagen von Niklas Radetzky als Redner des Abijahrgangs, der neben dem Dank an alle bisherigen Wegbegleiter seinen Abikollegen zurief: „Jeder von euch kann sein angepeiltes Ziel erreichen. Ihr müsst nur an euch glauben.“ Fides Heinze trug diese Zuversicht ihrer Vorredner auf Grund der intensiven Begleitung der jetzigen Abiturienten über all die Schuljahre vollumfänglich mit: „Ihr werdet euren Weg gehen. Ihr habt’s einfach drauf.“ Eine familiäre Atmosphäre, großes Engagement der ganzen Schulgemeinde und hohe Professionalität der Lehrkräfte bescheinigte Bürgermeister Bruno Metz als Vertreter des Schulträgers dem Städtischen Gymnasium – Faktoren, von den auch die Abiturienten in hohem Maße profitierten.

„Erobert euch die Welt“, rief Christian Machleid für die Ettenheimer Schulgemeinde, dem Förderverein des Städtischen Gymnasiums, zu. Er machte Mut mit der Weisheit des spanischen Philosophen Ortega y Gasset „Freiheit ist der Zwang, sich zu entscheiden.“

Schulleiter Frank Woitzik geht auf das Thema Bildung ein

Der Antwort auf die Frage „Was ist gute Bildung?“ versuchte sich Schulleiter Frank Woitzik aus verschiedenen Blickwinkeln zu nähern. Zunächst gab er die Frage in den KI-Textgenerator Chat-GPT ein und ließ die Abiturienten dessen „Erkenntnisse“ wissen. Danach warf Woitzik einen Blick auf die nötigen Reformen fürs Überleben in den Bereichen Energiewende, Klimaschutz und Krieg. Er verwies die Schüler diesbezüglich an Kants Motto der Aufklärung „Hab den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“. Mithilfe von Seneca machte er seiner Zuhörerschaft klar, dass man nicht für die Schule, sondern für das Leben lerne. Er stellte die beiden Bücher von Dietrich Schwanitz „Bildung – Alles was man wissen muss“ und Hans Peter Fischer „Die andere Bildung – Alles was man von den Naturwissenschaften wissen sollte“ mit ihren unterschiedlichen Aussagen einander gegenüber.

Gegen Ende seiner Rede bezog Schuleiter Woitzik den Begriff des Glücks in seine Betrachtungen ein und gab den Schulabgängern zu bedenken, dass ein festes soziales Netz ein zentraler Faktor für gutes Leben darstelle.

Preise und Lobe für die Abiturienten des Städtischen Gymnasiums Ettenheim

Lobe:
 17 Lobe gab es für einen Notenschnitt von 1,5 bis 1,9. Preise:
Klassenpreise für einen Abitur-Notendurchschnitt von 1,4 oder besser erhielten zudem: Emma Ketterer, Angelina Fink, Manuel Keßler, Fanny Jehle, Lennard Wieczorekt, Laura Berg, Anouk Füllbrandt.

Preis der Stadt:
Den Preis der Stadt Ettenheim für einen Gesamtnotendurchschnitt von 1,0 konnte Bürgermeister Metz gleich an vier Absolventen überreichen: Aileen Hepting, Tristan Guhe, Ben Billharz, Moritz Reichle. Sie erhielten gleichzeitig einen Klassenpreis. Fachpreise
: Fachpreise für die beste und sehr gute Leistungen in einem schriftlichen Prüfungsfach und allen vier Halbjahren der Kursstufe erhielten: Aileen Hepting in Deutsch (Scheffelpreis), Französisch, Bildende Kunst; Lennard Wieczorek in Mathe, Physik, Informatik; Emma Hauser in Englisch; Tristan Guhe in Sport (“Maul-Medaille), Physik, Gemeinschaftskunde, evangelische Religion; Timo Stefan in Physik; Angelika Fink in Physik; Emma Ketterer in Chemie; Manuel Keßler in Chemie; Ben Billharz in Biologie; Fanny Jehle in Bildende Kunst; Angelika Fink in katholische Religion; Moritz Reichle in Ethik. Sonderpreis:
Einen Sonderpreis für besonderes Soziales Engagement für die Schulgemeinschaft erhielt Niklas Radetzky.