Vorgesehen ist, die einbetonierte und eingeengte Schiltach wieder zu öffnen und zu renaturieren. Foto: Riesterer

Der Geltungsbereich des vor rund elf Jahren gestarteten Sanierungsgebiets „Sängerstraße – Am Brestenberg“ wird um rund 6800 Quadratmeter rund ums Rathaus erweitert. Außerdem soll ein Sanierungsträger beauftragt werden.

In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik berichtete Fachbereichsleiter Bent Liebrich über bisher umgesetzte Maßnahmen wie den Rückbau von Gebäuden, den Neubau von Mehrfamilienhäusern, den Ausbau und die Sanierung der Sängerstraße und des Unteren Burgwegs sowie der Revitalisierung der Schiltach. Um Letztere wieder erlebbar zu machen – das Konzept hierzu wurde im November 2022 im Gemeinderat vorgestellt – werde noch Grunderwerb benötigt.

Vorgesehen sei, die einbetonierte und eingeengte Schiltach wieder zu öffnen und zu renaturieren. Mit der Anlegung eines Uferwegs, Sitzsteinen, neuer Brücke und Sitzstufen soll der Zugang zum Gewässer vereinfacht und neue Aufenthaltsbereiche entstehen, schilderte Liebrich.

Am ehemaligen Gasthaus Mohren soll sich im Zuge des Sanierungsgebiets etwas tun. Foto: Riesterer

Nun beabsichtige die Verwaltung, das Sanierungsgebiet um mehrere Flächen rund ums Rathaus zu erweitern. Dabei handle es sich um die Nachnutzung des Gebäudes Hauptstraße 23 (früher Gasthaus Mohren) und die Grundstücke Marktstraße 19, 21, und 23. Zudem soll zwischen den Häusern Hauptstraße 18 und 22 eine neue Wegverbindung geschaffen und die Verkehrsfläche im Bereich „Am Brestenberg“ neu gestaltet werden.

Thema ist auch die „Nachnutzung der Grundstücke im Bereich der Gebäude Marktstraße 19, 21, 23“. Foto: Riesterer

Des Weiteren seien der Rückbau und die Sanierung des Gebäudes Oberndorfer Straße 1 (Schramberger Wohnungsbau) und die Umgestaltung des vorderen Rathausplatzes geplant. Seitens der Verwaltung werde noch eine Verschattung mittels Bäumen angestrebt und dem Gemeinderat vorgeschlagen. „Es geht darum, den Raum neu zu gestalten und Flächen zu entsiegeln, das tut der Stadt gut“, bekräftigte der Fachbereichsleiter. Die vorgesehene Erweiterung sei mit dem Regierungspräsidium Freiburg abgestimmt.

Das Gebäude Hauptstraße 20 kommt weg, dort wird künftig der Weg mit Brücke in Richtung Brestenberg verlaufen. Foto: Riesterer

Bisher habe die Stadt das Sanierungsgebiet in Eigenregie umgesetzt. Die Erfahrungen aus dem Sanierungsgebiet „Bühlepark“ hätten jedoch gezeigt, dass die Einbeziehung eines Sanierungsträgers Vorteile wie kürzere Bearbeitungsprozesse, niedriger Ressourcenbedarf und höherer Umsetzungsgrad bringe. „Natürlich kostet uns ein Sanierungsträger etwas, aber das lohnt sich. Wie die Maßnahmen werden auch diese Kosten zu 60 Prozent vom Land gefördert“, erläuterte Liebrich.

Die Stadt plant den Rückbau und die Sanierung des Gebäudes Oberndorfer Straße 1 (Schramberger Wohnungsbau). Foto: Riesterer

Hinsichtlich der Beschattung verwies Jürgen Reuter (Aktive Bürger) auf kleinwüchsige Bäume mit wenig Blätter in der Fußgängerzone. „Pflanzt deshalb bitte Bäume, die mehr Schatten werfen. Vielleicht ist das auch in der Fußgängerzone noch vereinzelt möglich“, bat Reuter. Liebrich pflichtete Reuter bei. Hierbei handle es sich um Zierbäume, die nur wenig Schatten spenden. Doch die Zeiten hätten sich geändert. Künftig werde die Stadt größere Bäume beschaffen, auch wenn diese mehr kosteten. Er werde den Vorschlag für das weitere Vorgehen mitnehmen.

Der vordere Rathausplatz und die dortige Hauptstraße sollen ebenfalls umgestaltet werden. Foto: Riesterer

Jürgen Kaupp (CDU) sprach von einer guten Sache, hatte aber angesichts der vorgesehenen Maßnahmen Bedenken, weil das Sanierungsgebiet in zwei Jahren endet. Ja, das sei sportlich, räumte Liebrich ein, „aber wir wollen ja schneller werden“. Es bestünde die Möglichkeit, das Sanierungsgebiet noch um ein Jahr zu verlängern. Die Revitalisierung der Schiltach sei immer möglich, weil sie nicht gefördert werde.

Einstimmig fasste der Ausschuss den Empfehlungsbeschluss an den Gemeinderat, die Erweiterung des Sanierungsgebiets zu beantragen und die Einbeziehung eines Sanierungsträgers zu prüfen. Der Gemeinderat folgte dem ebenfalls einstimmig und ohne Diskussionsbedarf. Clemens Maurer (CDU) war davor vom Tisch abgerückt.