Kommt statt Kanal-Tristesse ein erlebbarer Schiltach-Abschnitt? Geplant wird schon lange, machbar ist dies nur, wenn die Stadt erforderliche Grundstücke am Brestenberg erwerben kann. Sonst wird die Idee auf Eis gelegt. Foto: Wegner

Eigentlich winden sich naturnah renaturierte Gewässer in vielen Schleifen talwärts, um die Geschwindigkeit zu bremsen. Doch diese Mäander soll es im Kirchenbach nicht geben. Der Da-Bach-na-Fahrt wegen.

Schramberg - Da fiel den Schramberger Gemeinderäten am späten Donnerstagabend dann doch ein zentnerschwerer Stein vom Herzen: Auf die Frage von Thomas Brantner (CDU), ob Gewässerplaner Peter Geitz die Bach-na-Fahrt denn kenne, machte dieser deutlich, dass er selbst schon oft am Fasnetsmontag in Schramberg als Zuschauer im Bach gestanden habe: Das erste Mal auf Einladung seines alten Freunds und Kanalfahrers HP de Beyer.

Und so reduzierte sich die ursprüngliche Planung einer Umgestaltung und Aufwertung der Schiltach im Bereich des Brestenbergs nach Gesprächen mit den Da-Bach-na-Fahrern ganz stark im Hinblick auf die Kurven im Bachverlauf auf eine deutlich geradere Führung, die am Fasnetsmontag durchaus bezwungen werden kann.

Klar ist jedoch, und das hatte die Verwaltung zuvor deutlich gemacht: Ein Umbau des Bachs kann nur dann kommen, wenn mehrere Eigentümer auf ihre Grundstücke, die derzeit als Garagen oder Parkplätze entlang der Schiltach auf der "schöneren Seite" am Brestenberg genutzt werden, verzichten und diese an die Stadt verkaufen. Denn diese Fläche ist für eine Abtretung, für einen Treidelpfad oder auch ein Deck erforderlich. Künftig wären dann lediglich Längsparkstreifen entlang der zurückgesetzten Bachmauer möglich.

Abgang von Stadtseite?

Ein Abgang zum Bach im Gewässerraum zwischen den bestehenden Mauern anzugehen sei nicht möglich, wie der Planer deutlich machte. Alle Eingriffe dürften nämlich den Hochwasserschutz nicht verschlechtern. Und so könne auch eine mögliche Treppe zum Bach aus dem Hauptstraßenbereich, die Jürgen Kaupp (CDU) zur Sprache gebracht hatte, nur so gebaut werden, dass diese das Profil des Baches nicht einengt – möglich wäre dies nach einem Abriss des Gebäudes der früheren Buchhandlung Maier/Glenz, heute Immobilien Wolf. Diese zwei Gesamtgrundstücke, die auch eine neue Brücke über den Bach möglich machen, könnten von der Stadt erworben werden, geht aus der Sitzungsvorlage hervor.

Sanierungsgebiet verlängern

Von den Kosten her, die ohne Grunderwerb bei insgesamt etwas über 2,5 Millionen Euro liegen, sind laut Geitz 750.000 Euro bis zu 85 Prozent förderfähig, der Rest bis zu 60 Prozent, wenn es die Stadt schaffe, das Sanierungsgebiet zeitlich zu verlängern. Anschauen will sich Landschaftsarchitekt Geitz auch zusätzlich den Bereich bis zur St.-Maria-Kirche. Dort hatte Tanja Witkowski (SPD/Buntspecht) vorgeschlagen, zu prüfen, ob es keine Möglichkeit gebe, die Begehbarkeit bis zur Kirche auszuweiten.

Einstimmig befürwortete der Gemeinderat weitere Gespräche der Verwaltung hinsichtlich der Möglichkeit, notwendige Grundstücke zu erwerben.