Foto: Maria Hopp

Unwetter stoppt Sommer-Einkaufsnacht. Bis dahin an allen Spielorten gute Publikums-Resonanz

Horb - Wie gemein ist das denn! Die ganze Stadt ist bei der Premiere von "Horb tanzt" auf den Beinen. Doch gegen 20.45 Uhr stoppt das Unwetter die tolle Stimmung: Bands müssen einpacken, Gäste flüchten sich in die Markthalle oder bleiben auf dem Bahnhofsvorplatz unter den Schirmen sitzen.

Horb. Dieser letzte Ferientag am vergangenen Freitag – die Premiere der langen Einkaufs-Sommernacht mit vielen Bands – beginnt so wunderbar. Auf dem Flößerwasen packt Ortwin Ott (71) die Gitarre aus, sein Sohn Christian steuert mit dem Tablet den Sound aus. Dann legt die Band "Immerhin" los. Und alle, die auf den Bierbänken vor der Markthalle sitzen, genießen die Musik. Ott greift in die Saiten – und der Cream-Titel "White Room" hat bei dem 71-Jährigen fast so viel Power wie bei Gitarrengott Eric Clapton im Original.

Juckt es da nicht auch Junior Christian, in die Battle mit seinem Dad zu gehen? Ott grinst: "Nein. 15 Jahre lang ist mein Papa mit mir immer mitgetingelt. Jetzt kann ich ihm ein bisschen zurückgeben – das ist seine Bühne!"

Die Musik genießt auch CDU-Fraktionschef Michael Keßler nebst Gattin. Er sagt: "Toll. Und überall laufen Menschen mit Einkaufstüten durch die Stadt."

Auf dem Marktplatz ist es brütend heiß – genau die richtige Stimmung für die karibisch-spanischen Töne, die Joe Vox mit seiner Gitarre anstimmt. Die Marktplatzterrasse ist voll und entspannt. Auch Bruno Raible, dessen Frau Heiderose das Deko- und Wohnparadies "Raibles Wohnideen" betreibt, ist sehr zufrieden: "Das ist eine tolle Aktion. So wird der Marktplatz wiederbelebt und wie man sieht, bummeln jetzt immer noch viele Leute hier hoch."

Sehr gelungen: Der untere Marktplatz. Die Bühne ist gegenüber dem Brunnen, vorne der Lecker-Stand der Fleischerei Thomma. Und vor dem Raumausstatter Hug hat der FC Horb eine tolle, großzügige Bar aufgebaut. Perfekt zum Cocktail-Schlürfen. Da ist wirklich genug Platz zum genießen, abkühlen, entspannen und mitswingen zu "Sandy & Udo".

Vor "Mode & Style" ziehen die Kundinnen ein Kleid nach dem anderen aus dem Rundständer, vor Robert Müllers Blumenladen hebt der Inhaber den Daumen und sagt: "Perfektes Event." Kein Wunder: Wenige Meter weiter tanzt Horb wirklich! Gut 40 Tänzer bewegen sich auf der Straße – ein Bild wie aus dem noch tieferen Süden. Constanze Kittel von Neckar Sport füllt inzwischen Cocktails in Sektgläser ab, verziert das Glas noch mit Erdbeeren und anderen Früchten. Sie sagt: "Was für ein perfekter Start in den Sommerschlussverkauf, der heute anfängt."

Zurück auf dem Flößerwasen. Die Ginger Girls gucken besorgt gen Himmel. Nachdem es erst kurz aufgeklart ist, sind die Wolken jetzt sehr dunkel. Erste Windstöße kommen, die Ginger Girls ziehen sich zurück in ihre Tanzschule. Gerade noch rechtzeitig – denn knapp fünf Minuten später zuckt ein Blitz über "Horb tanzt". Dann kommt der Sturm und der Starkregen fällt. City-Manager Thomas Kreidler hat es sich mit den anderen Gästen in der Markthalle auf Bierbänken gemütlich gemacht. Und die Crew vom Gasthaus Adler mit ihren kultigen T-Shirt-Aufdrucken bedient jetzt einfach nach hinten raus…

City-Manager Kreidler: "Ich denke, der Auftakt ist gelungen. Für das Wetter kann man leider nichts. Die Verschmelzung von heimischem Handel und heimischer Gastronomie ist gelungen."

Im Gleis Süd hebt Carsten Müller den Daumen: "Eine klasse Veranstaltung! Viele sitzen trotz des Unwetters draußen unter den Schirmen und genießen die Abkühlung. Und auch hier im Gleis ist alles entspannt, aber voll."

Draußen bei Eva Winter und Revin Shangula von den "Strummingbirds" – vor dem Unwetter haben sie die Fans mit Rock ’n’ Roll und Country begeistert – herrscht leider Katerstimmung.

Der geplante Auftritt im Gleis Süd muss leider ausfallen. Revin berichtet mit bedröppeltem Gesicht: "Wir waren gerade im Auto, uns umziehen. Plötzlich haben wir einen Aufschrei von den Zuschauern gehört. Eine Box ist umgestürzt und auf meine Gibson Hummingbird gefallen. Das Instrument hat Kratzer bekommen." Einem echten Musiker kann nichts Schlimmeres passieren… Was für ein Pech!