.Vertreter von Realschule, Thomas-Strittmatter-Gymnasium, Robert-Gerwig- und Rupertsbergschule unterzeichnen den "Fairtrade-Kompass": Julia Deck (von links, sitzend), Bärbel Riege, Michaela Conzelmann, Ralf Heinrich (von links, stehend), Hubert Ilka und Jörg Westermann. Foto: Kauffmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Aktion: Vier Schulen St. Georgens wollen Fairtrade-Siegel

St. Georgen. Es geht auf den ersten Blick um nichts weiter als billige T-Shirts. Für zwei Euro ist das neue Kleidungsstück schnell gekauft. Doch viele ahnen nicht, wie negativ die Auswirkungen ihrer Shoppingtour sein können. "Bei den meisten gibt es einen Aha-Effekt, wenn das Thema im Unterricht vorkommt", berichtet Julia Deck, Lehrerin an der Realschule St. Georgen.

Vielen sei gar nicht bewusst, dass sie Kinderarbeit und massive Umweltverschmutzung indirekt unterstützen. Dafür sollen die St. Georgener Schüler ein Bewusstsein entwickeln. Und deshalb arbeiten die Schulen auf diesem Gebiet schon länger zusammen, zum Beispiel mit einer schulübergreifenden Fairtrade-AG. Neu ist jedoch, dass diese Zusammenarbeit nun intensiviert werden soll. Im Verbund bemühen sich Thomas-Strittmatter-Gymnasium (TSG), Realschule, sowie Robert-Gerwig- und Rupertsbergschule um das Prädikat "Fairtrade-Shool".

Die Leitlinien stehen jetzt fest

Verliehen wird es vom gemeinnützigen Verein "TransFair". Rund 350 Schulen in ganz Deutschland tragen das Siegel schon. In Baden-Württemberg übernimmt die Stiftung für Entwicklungs-Zusammenarbeit die Koordination der Kampagne. "Wir sind die Ersten, die sich als Schulverbund bewerben", sagt Ralf Heinrich, Schulleiter des TSG. Bislang hätten sich nämlich nur einzelne Bildungseinrichtungen um die Auszeichnung bemüht und erhalten.

Im Verlaufe der vergangenen zwölf Monate haben sie gemeinsam einen "Fairtrade-Kompass" entwickelt. Er ist sozusagen das Leitbild der vier Schulen, wenn es um fairen Handel geht.

Er hält zum Beispiel fest, dass dieses Thema in den Unterricht integriert wird, dass die Schüler im Fach Sport mit fair gehandelten Bällen spielen oder beim Essen auf Schulfesten die Produkte betont regional sind. Der "Kompass" ist der letzte Baustein der Bewerbung um das begehrte Siegel.

Zudem muss das Schulnetzwerk unter anderem ein "Fairtrade-Schulteam", bestehend aus Lehrern, Schülern und Eltern, vorweisen. Einmal im Jahr muss es außerdem eine Schulaktion zum Thema fairer Handel geben.

Noch ist die Bewerbung nicht verschickt. Und noch ist nicht sicher, ob das Schulnetzwerk das Siegel bekommt. Ob es funktioniert hat, wird gegen Ende des aktuellen Schuljahres feststehen.