Die Geehrten der Ortsgruppe der Arbeiterwohlfahrt. Von links: Else Reuter, Melitta Scheidl, Oskar und Helga Breinlinger und Herbert Reuter mit der Vorsitzenden Anna Weißer. Foto: Kienzler Foto: Schwarzwälder-Bote

AWO weist auf Bedeutung des Café-Treffs hin / Mehr Austritte als Neuzugänge

Von Nicolas Kienzler

 

St.Georgen. "Was einer der kleineren Vereine doch so alles auf die Beine stellt, ist immer wieder erstaunlich", zeigte sich Kreisgeschäftsführer Gerald Weiss bei der Hauptversammlung der Ortsgruppe der Arbeiterwohlfahrt (AWO) erfreut.

Neben dem zweiwöchentlichen Café-Treff im "Roten Löwen" stehen gemeinsame Ausflüge und das jährliche Osterfest für den Freundeskreis für Behinderte fest im Jahresprogramm.

54 Mitglieder zählt der Ortsverein insgesamt, 23 sind im Durchschnitt bei den alle zwei Wochen stattfindenden Nachmittagstreffen mit Kaffee und Kuchen anwesend. Ein Mitgliederschwund durch Überalterung der Mitglieder mache sich allerdings bemerkbar: "Der Bezug zur jüngeren Generation muss wiederhergestellt werden", forderte die Vorsitzende Anna Weißer. Dennoch habe man den einen oder anderen Neuzugang verbuchen können, auch wenn die Austritte überwiegen. Das "Stüble" an der Hauptstraße wirft einigen Gewinn ab; ergänzt durch die Mitgliedsbeiträge hat die Bergstädter AWO sogar der Rehabilitationsklinik Katharinenhöhe und der hiesigen Bürgerstiftung Spenden zukommen lassen können.

Auch die gemeinsamen Ausflüge können teilweise aus der Vereinskasse getragen werden; es ging in den letzten beiden Jahren in Richtung Schluchsee, Bregenzer Wald und Kaiserstuhl. In zwei Wochen geht zur Lochmühle nach Eigeltingen.

In diesem Jahr konnte man das zehnjährige Bestehen des Café-Treffs feiern. "Einsamkeit ist schlimm", lautet die einhellige Meinung der Mitglieder, die die Wichtigkeit ihrer Einrichtung unterstreicht. Auch ein Besuchsdienst für Mitglieder in Pflegeeinrichtungen soll angeboten werden.

Das Osterfest für den Freundeskreis für Behinderte fand in diesem Jahr erstmals in der Stadthalle statt, diese Räumlichkeiten böten im Vergleich zum Rathaus bessere Fluchtwege und mehr Fläche. Laut Schriftführerin Else Reuter erfreut sich dieses Fest stetiger Beliebtheit, mehr als 50 Besucher kommen jedes Mal. Neu im Kreisgebiet ist auch ein Hausnotrufsystem, das auch außerhalb von Haus und Wohnung funktioniert und nach Absprache mit der AWO dementsprechend eingerichtet werden kann.

Für zehnjährige Mitgliedschaft wurden Else und Herbert Reuter, Oskar und Helga Breinlinger, Elfriede Beck und Rolf Esslinger ausgezeichnet. Eine Ehrung über 20 Jahre lange Mitgliedschaft erhielten Erna Müller und Melitta Scheidl. Rosmarie Uhl hält der AWO seit 35 Jahren die Treue, Elfriede Rettenberger gar seit einem halben Jahrhundert. Die "Dienstälteste" war allerdings verhindert; die Ehrung wird angemessen nachgeholt. "Als politischer Sozialverband, der einen Teil zur Gesellschaft beitragen will, hat man es schwer, die Mitglieder haben nun einmal keinen direkten Nutzen", gab Kreisgeschäftsführer Gerald Weiss der Versammlung angesichts des Mitgliederschwundes mit auf den Weg.