Foto: Hans-Jürgen Kommert

Nicht nur Guggenmusik Bloos-Arsch passt mit neuen Häsern voll und ganz zum Ball-Motto "Mittelalter".

St. Georgen-Peterzell - Stimmung pur herrschte wieder einmal in der Mehrzweckhalle in Peterzell. Die Bürgerwehr hatte sich dem Motto "Mittelalter – die Zeit der Gaukler, Ritter und Minnesänger" verschrieben. Und nicht nur die Guggenmusik Bloos-Arsch passte mit ihren neuen Häsern voll und ganz dazu.

Da gab es jede Menge Burgfräuleins, Ritter und Knappen, aber auch Bettler, deren Gesundheitszustand teilweise Besorgnis erregte. Es herrschte sogleich Stimmung. Einmal mehr übernahm diesen Part das DJ-Boa Team. Nach Begrüßung durch Präsident Manfred Aberle und Peter Fichter führte Letzterer durchs Programm.

Die Hohwald- und die Rotwaldteufel, Nesthexen, Glasbachhexen, Bettelwieber, Bergstadtfetzer und sogar eine Abordnung der Villinger Fazenedle hatten sich in der Mehrzweckhalle eingefunden. Ein sehr feines Programm hatten die Bürgerwehrler zusammengestellt, das sogleich mit den Jüngsten begann. Eingeübt wurde der Tanz von den jungen Mitgliedern Janina, Jana und Melina.

"Wissen immer, was für eine Unterhose unser Bürgermeister an hat"

Als "Witzelblower" outete sich Hofnarr Eduardo Schnöde (Jochen Kitiratschky) Dabei stellte er fest, wie weit die Spionage-Affäre der NSA geht: "Die wissen immer, was für eine Unterhose unser Bürgermeister an hat", versicherte er. Das "Neuland", das das Internet für die Bürger Deutschlands laut Bundeskanzlerin sei, komme in Peterzell jetzt ganz schnell – nachdem die Telekom endlich den richtigen Verteiler angeschlossen habe.

Der Hofnarr hatte beunruhigende Nachrichten von Andrea Nahles im Gepäck: Die 63er Regelung sei nicht für die kleinen Leute bestimmt, sondern für den Seehofer, damit der aufhören solle zu nerven. Kritik hatte er fürs Landratsamt: Die Guggenmusik Bloos-Arsch hatten geplant, ihr 35-Jähriges im riesigen Schweizer Party-Zelt zu feiern. Allein die Beamten haben’s nicht erlaubt. Auch dass Andreas Welpe eines Tages nach einer Ausfahrt der Guggen allein im Bus-Depot aufwachte, war bekannt geworden bei den Abhörspezialisten.

Das Damenballett der Fazenedle aus Villingen sorgte für strahlende Männeraugen. Und dann wurde klar, dass Casting-Shows schon im Mittelalter ein Highlight der Volksbelustigung waren. PSMS: Peterzell sucht den Minnesänger-Superstar. Die Jury aus Bruder Tuck (Lutz Henselmann), der auch einen mobilen Beichtstuhl mit sich führte, der innovativen Simone (Ruigis) und Robin Schluck (Heiko Friebe) nahmen sich die Minnesänger vor, die als Belohnung das Herz der allerliebsten Rapunzel (Andrea Laska) erhalten sollten. Der Verlierer aber musste an den Pranger. Als Minnesänger wurden die anwesenden Zunftmeister verpflichtet. Und obwohl sich die "Bettelwieber" als Boy-Group präsentierten, reichte es tatsächlich nur für den Pranger. Eindeutiger Sieger wurde hier Mario von den Nesthexen. Der hatte dann sogleich den nächsten Auftritt: Die Bergstadtfetzer brachten den Saal zum Kochen. In ihren neuen Häsern machten sie richtig Staat und sorgten für eine überbordende Stimmung.

Die Engelegoaschter hatten dagegen die Faxen dicke: Zum vierten Male bereits seien die Bloss-Arsch in ein neues Outfit geschlüpft. Da wäre es auch für sie an der Zeit. Nach einem ganz wichtigen Meeting, bei dem Knappe Michael (Rieger) Wein ausschenkte, stellten sie fest, es bleibt alles beim Alten. Und setzten einen tollen Cup-Song mit einer super Performance drauf. Getoppt wurden sie von den Nesthexen; die einen genialen Tanz drauf hatten.

In diese absolute Hochphase hinein kam der Auftritt der Guggenmusik Bloos-Arsch", die dann dafür sorgte, dass die Menge auf Tischen und Stühlen tanzte.

Sehenswert war auch die Prämierung, bei der sich etliche fantastische Kostümträger der Jury stellten.