Umgestürzte Bäume wie hier im Röhlinwald zeigen, dass es noch lange nicht sicher ist, durch den Wald zu spazieren. Foto: Kommert

Förster warnt Bevölkerung eindringlich. Wirtschaftlicher Schaden geht in die Tausende.

St. Georgen - Mit Spitzengeschwindigkeiten von 177 Kilometer pro Stunde fegte das Sturmtief Sabine am 10. Februar über Deutschland. Auch St. Georgen war stark betroffen. Nun wird gewarnt: Die Gefahr ist noch lange nicht gebannt.

Geschlossene Schulen, gesperrte Straßen, Verkehrsunfälle – das Sturmtief Sabine hat vor knapp anderthalb Wochen die Bergstadt in einen Ausnahmezustand versetzt. Der Sturm hat sich längst verzogen, doch was bleibt, sind die Schäden.

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In der Sitzung des Gemeinderates gab Förster Thomas Leser einen Überblick über den derzeitigen Zustand des Waldes. "Ich bin richtig erschrocken", sagte Leser angesichts der Schäden. Seinen Schätzungen nach sind im Stadtwald etwa 5000 Festmeter Holz dem Sturm zum Opfer gefallen, im Privatwald liege die Zahl sogar bei 7000 bis 8000 Festmeter. "Wir sprechen hierbei von vielen Einzelwürfen, aber auch von Flächenwürfen", erläuterte er.

100.000 Euro Schaden

Den wirtschaftlichen Schaden im Stadtwald schätzt Leser auf etwa 100.000 Euro – "eher mehr". Rechne man das verlorene Holz anhand der Preise, die dieses vor zwei Jahren gebrachte hatte, so käme man sogar auf 150.000 bis 200.000 Euro. "Es ist dramatisch, was im Wald passiert ist", so Leser.

Neben den entstandenen Verlusten gibt es derweil ein weiteres Problem: die Aufräumarbeiten. Zum Teil könnten die Maschinen nicht in den Wald vordringen, Unternehmen sind zudem ausgelastet. Lesers düstere Bilanz: "Wir schaffen es nicht, alles vor der Käfersaison rauszubekommen. Wir können nur Schadensbegrenzung betreiben." Wie lange die Aufräumarbeiten dauern werden, sei unklar.

Wettlauf gegen die Zeit

Während der Wald für die Forstmitarbeiter also täglich einen Wettlauf gegen die Zeit darstellt, sieht so mancher Spaziergänger offenbar nicht die Gefahren, die das Sturmholz mit sich bringt. Immer wieder sehe er Menschen gedankenlos durch den Wald schlendern, meinte er. Dabei sei dieser alles andere als sicher: "Der Wald ist für die Bevölkerung richtig gefärlich. Ein leichter Windhauch kann zum Umfallen eines Baumes führen."

Absperrungen, wie von Dirk Schmider (Grüne Liste) vorgeschlagen, bringen laut Leser so gut wie nichts, diese würden einfach ignoriert. Immerhin eine gute Nachricht blieb am Ende, wenn auch für eine Veranstaltung, die in weiter Zukunft liegt: Für den Stadtfestlauf im Juli wolle man die entsprechenden Strecken gesichert haben.