Eine andere Art der Einweihung gab es mit Elfmetern. Foto: Herzog

Nach der sportlichen Inbetriebnahme beim Heimspiel vor knapp zwei Wochen wurde der neue Kunstrasenplatz des FV Aichhalden nun auch förmlich eingeweiht.

. Zu diesem kleinen Festakt am Mittwoch, verbunden mit einem Freundschaftsspiel gegen den Oberligisten FC Holzhausen, waren zahlreiche Vereinsmitglieder, Bezirksfunktionäre, Sponsoren und Gönner des Vereins in die SW-Arena gekommen.

FVA-Vorsitzender Benjamin Weller sprach von einem besonderen Tag und historischen Anlass, da ein solches Prozedere nur alle 15 bis 20 Jahre vorkomme. Bürgermeister Michael Lehrer erinnerte an die Einweihung des Vorgänger-Modells vor 17 Jahren. Seither hätten sich Klasse und Qualität ständig weiterentwickelt. Dass die Gemeinde 70 Prozent der Kosten übernehme, sei nicht ungewöhnlich, weil ein Verein im Amateurfußball so eine Investition finanziell nicht stemmen könne. Dafür leiste der Verein gute Jugendarbeit und stelle eine große Anzahl von Trainern und Betreuern ab.

Platz war am Limit

„Da braucht es einen guten Platz. Der bisherige war am Limit und gesundheitsgefährdend. Das neue Grün macht einfach Spaß und vom Platz profitieren beide Ortsteile, da die Spielgemeinschaft mit dem SV Rötenberg gut funktioniert“, hob der Bürgermeister hervor. Ein Kunstrasenspielfeld sei nicht nur ein Ort des Sports und des Wettbewerbs, sondern auch eine Stätte des Zusammenhalts und der Begegnung.

Eine große Schar an Besuchern kam zur Einweihung. Foto: Herzog

Beim Prozess, das optimale Produkt für Aichhalden auszusuchen, habe das Projektteam um Sebastian Penalver, Markus Aberle und Alexander Maier viele Stunden investiert und die Verwaltung mitgenommen. Das Ergebnis könne sich wirklich sehen lassen, lobte Lehrer.

Nach Auskunft von Pascal Berli von der Herstellerfirma XL Turf im schweizerischen Cham kommt der neue Kunstrasenplatz ganz ohne Verfüllung mit Sand und Granulat aus und sei CO2-neutral. Mitte Juni sei mit dem Abbau des alten Belags begonnen worden, Anfang August mit dem Aufbau und zum 19. August sei die Fertigstellung erfolgt. Die reine Verlegung habe nur neun Tage gedauert, informierte Berli.

Vorträge besucht

Laut Markus Aberle seien im September 2021 im Verein erste Gedanken für eine Sanierung des bestehenden Kunstrasens ausgetauscht worden. Der Belag sei verschlissen gewesen, die Spielqualität schlecht und die Dämpfung nicht mehr normgerecht. Das Projektteam habe in der Folgezeit Vorträge über Kunstrasensysteme besucht, Gespräche mit Herstellern geführt und Trainingseinheiten auf verschiedenen Plätzen organisiert.

„Entschieden haben wir uns für ein Produkt, bei dem Spielgefühl, Dämpfung, Pflege, Haltbarkeit und Lebensdauer starke Argumente waren. Wir wollten hier etwas schaffen, wo viele Fußball begeisterte Erwachsene, Jugendliche und Kinder künftig große Freude haben werden“, bekräftigte Aberle.

Sebastian Penalver dankte 62 Helfern, die über 1100 Stunden körperlich schwere Arbeit geleistet hatten. Davon entfielen auf Hermann Schmider allein 120 Stunden an 23 Tagen. Wer den Verein weiter unterstützen wolle, könne noch symbolische Parzellen kaufen, betrieb Penalver Werbung.

Heimat für viele Menschen

Bezirksvorsitzender Marcus Kiekbusch sagte, beim Anblick dieses schönen Rasens wolle er am liebsten die Kickschuhe wieder schnüren. Das werde er aber anderen überlassen. Der Platz werde Siege und Niederlagen, aber auch viel Freude und Spaß bringen.

Sie freuen sich über die Einweihung (von links): Bürgermeister Michael Lehrer, Bezirksvorsitzender Marcus Kiekbusch, FVA-Vorsitzender Benjamin Weller, Markus Aberle und Pascal Berli von der Herstellerfirma. Foto: Herzog

Pfarrer Christian Albrecht betonte, auf dem neuen Platz werde nicht nur Sport betrieben, sondern vielen Menschen Heimat bieten. Er möge unter einem guten Stern und Segen stehen. Schon Apostel Paulus habe in seinem Brief an die Korinther vom sportlichen Aufstieg in den Himmel geschrieben. „Den kann ich euch versprechen. Wenn man an einem Ziel dran bleibt, kann vieles erreicht und Siege in der Gemeinschaft errungen werden. So kommt man weiter“, sagte Albrecht, schritt mit dem Weihwasserkessel bis zum Anstoßpunkt und weihte das Spielfeld ein.

Mit Elfmeterschießen eingeweiht

Statt eines rotes Band durchzuschneiden, wurde der neue Kunstrasen mit einem Elfmeterschießen seiner offiziellen Bestimmung übergeben. Dabei trafen Bürgermeister Michael Lehrer, Pfarrer Christian Albrecht, Bezirksvorsitzender Marcus Kiekbusch, Vorsitzender Benjamin Weller und VG-Vorsitzender Manfred Moosmann und Alexander Maier allesamt ins leere Tor.

Der Musikverein sorgte für die passenden Klänge. Foto: Herzog

Musikalisch umrahmte die Einweihungsfeier der Musikverein Aichhalden mit Dirigent Luca Heinzelmann.

Infos zum Kunstrasenplatz

Kosten
490 000 Euro (Eigenleistung von circa 20 000 Euro) schon abgezogen

Zuschuss Gemeinde
343 000 Euro

Zuschuss Württembergischer Landessportbund (WLSB)
90 000 Euro