So sieht die neue Sporthalle von Schömberg aus. Foto: Stocker

Es ist eines der wichtigsten, wenn nicht das wichtigste Projekt von Schömberg für die nächsten Jahre, glaubt Bürgermeister Matthias Leyn. Die Rede ist von der Sporthalle, die nach dem derzeitigen Stand rund 22 Millionen Euro kosten soll.

Schömberg - Die Architekten Thorsten Ruppe und Michael Günther haben bei einem Wettbewerb der Gemeinde Schömberg den Zuschlag zum Planen der Sporthalle bekommen. Inzwischen steht fest, wie die Halle aussehen soll. Auch bei den Kosten herrscht jetzt mehr Klarheit.

Klimafreundliche Energie

Revolutionär ist das Energiekonzept der Sporthalle. Das Gebäude bekommt eine mit Wasserstoff betriebene Heizzentrale mit integrierten Speichern. Sie soll die Sporthalle nahezu mit 100 Prozent klimafreundlich erzeugter Energie thermisch und elektrisch versorgen. Gerade diese Eigenschaft soll das Gebäude zum Vorzeigeprojekt werden lassen. Die Gemeinde betritt damit Neuland und erhofft sich deshalb hohe Fördergelder, um die derzeit auf 22 Millionen Euro geschätzten Kosten stemmen zu können. Die vor dem Wettbewerb im Raum stehenden etwas mehr als zehn Millionen Euro waren "unrealistisch", wie Architekt Günther im Gespräch mit unserer Redaktion deutlich machte. Er bezeichnet die Sporthalle als "Leuchtturmprojekt".

Um die Wasserstoff-Technologie unterzubringen, ist ein Technikgebäude notwendig. Auf dem Dach dieses Gebäudes, auf der Sporthalle selbst und teilweise über den Parkplätzen wollen die Planer Fotovoltaikanlagen installieren lassen, um den zur Erzeugung des Wasserstoff nötigen Strom zu bekommen.

Holz als Baustoff

Auch die Halle selbst mit Tribüne und Foyer ist nicht von der Stange. Die Planer wollen das Gebäude zum großen Teil mit dem traditionellen Baustoff Holz herstellen lassen.

Ziemlich aufwendig ist das Gestalten des Parkraums und des Vorplatzes der Halle, die in der Nähe des Wellenbad-Areals entstehen soll. So sind Mulden vorgesehen, in denen sich Regenwasser sammelt.

In der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend gab es viel Lob für den Entwurf. Friedbert Stahl (CDU) sprach von einer gelungenen und hochwertigen Planung. Er regte an, bei der Sporthalle mehr als von den Planern vorgesehen natürliches Licht zu nutzen. Architekt Günther antwortete, dass die Halle eine große Raumtiefe habe und künstliches Licht die richtige Lösung sei.

Hoffen auf Zuschüsse

UWV-Fraktionschef Gerold Kraft räumte ein, dass er bei den Kosten schon habe schlucken müssen. Jetzt komme es darauf an, was die Zuschussgeber zu den Planungen meinten.

Jan Neuweiler (MUZ) lobte die mit dem Wasserstoffkonzept gewonnene Autarkie. Er mahnte jedoch, die Kosten im Blick zu behalten: "Wie es weitergeht, weiß heute noch keiner. Es kann in beide Richtungen gehen."

CDU-Fraktionschef Joachim Zillinger bezeichnete die Optik der Halle als "ansprechend". Mit ihr bekomme Schömberg ein "Alleinstellungsmerkmal". "Wir haben jetzt die Basis", lobte er die bisherige Arbeit. Jetzt komme es auf die Zuschussgeber an. Gleichzeitig stelle sich die Frage, wie viel Geld Schömberg einbringen könne.

Das Gremium billigte einstimmig die Planung. Die Verwaltung bekam den Auftrag, mögliche Fördermittel zu beantragen und sich mit der gesamten Finanzierung des Vorhabens zu beschäftigen.