Natur: Wurzeln nicht überall versorgt
Schiltach. Sorgen macht sich die Stadtverwaltung derzeit um die geschichtsträchtige Friedenslinde im Schiltacher Stadtgarten bei der evangelischen Kirche. An einem "kuchenstückförmigen Teil" in Richtung Schüttesäge zeigt der ziemlich genau 150 Jahre alte Baum "dieses Jahr einfach kein Grün", bedauerte Stadtbaumeister Roland Grießhaber in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats am Mittwoch. An allen anderen Ästen sprießen die Blätter so, wie das im Frühling sein soll.
Ein Baumgutachter habe sich die Linde bereits angeschaut. Auch die Naturschutzbehörde vom Landratsamt Rottweil sei eingeschaltet. "Wir gehen im Moment davon aus, dass die Wurzeln in dem Bereich schlecht versorgt werden", informierte er über den aktuellen Kenntnisstand. Die Stadt werde mithilfe der Naturschutzbehörde nun versuchen, "mit Maßnahmen gegenzusteuern und dem Baum zu helfen", erklärte Grießhaber. Ob und wie die Maßnahmen helfen, lasse sich derzeit aber noch nicht vorhersagen.
"Wir werden versuchen, möglichst viel zu tun, dass wir die Friedenslinde erhalten können", ergänzte auch Bürgermeister Thomas Haas. "Das ist ein wichtiger Baum für uns."
Gepflanzt wurde die Friedenslinde im Jahr 1871 – wenige Monate nach dem für die deutschen Truppen siegreichen Krieg gegen Frankreich und der Gründung des Deutschen Reichs.
