Das Unternehmen Vento Ludens plant, die Solarparks in Irslingen mit Schafen zu bewirtschaften. (Symbolfoto) Foto: Harald Tittel/dpa

Auf der Gemarkung Irslingen sollen schon bald Photovoltaikanlagen entstehen. Anwohner sorgen sich um eine mögliche Lärmspiegelung des Solarparks am Rande der Autobahn 81.

Die Energiewende macht auch vor der Gemeinde Dietingen keinen Halt. Zwei Prozent des Gemeindegebiets, insgesamt 84 Hektar Land, sollen künftig für Solarparks genutzt werden, das hat der Gemeinderat bereits in einer vergangenen Sitzung bekannt gegeben.

Erste Projektansätze und mögliche Flächen für die Gemarkung Irslingen hat Matthias Lose von der Firma Vento Ludens aus Jettingen-Schweppach in einer vergangenen Ortschaftsratssitzung vorgestellt und sich den Fragen interessierter Bürger gestellt.

Landwirte stimmen Pachtung zu

Zwei Gebiete seien dabei im näheren Fokus der Planung: Eine der zwei möglichen Flächen befindet sich am westlichen Rand der Gemarkung Irslingen, in der Nähe der Waldgebietes Stockhalde und Kresswäldle. Die Fläche befindet sich teils im Privatbesitz, teils im Besitz der Gemeinde.

Laut Lose unterstützen der Grundstückseigentümer die Nutzung für einen Solarpark. Zudem handle es sich um sogenanntes landwirtschaftlich benachteiligtes Gebiet. Die Anlage soll künftig eine Leistung von 30 Megawatt Peak hervorbringen.

Die zweite der potenziellen Flächen befindet sich am östlichen Rand von Irslingen und unmittelbar an der A 81. Durch die Autobahn sei das Landschaftsbild an dieser Stelle bereits vorbelastet, zudem bestehe auch hier bereits eine Absprache mit dem Flächeneigentümer. Aktuell werden die Flächen als Ackerland und Weiden genutzt.

Das Unternehmen plant, die einzelnen Solarpanels sowohl in Süd- als auch in Ost-West-Ausrichtung zu errichten. So werde über den Tag verteilt Strom produziert. Die zweite Anlage soll eine Leistung von sechs Megawatt Peak erzielen.

Doch die Planung der Solarparks trifft auch auf skeptische Reaktionen von Seiten der anwesenden Bürgern: Die zweite Potenzialfläche grenzt direkt an die Ortschaft an, was einem der anwesenden Anwohner Sorgen bereitet. Durch die Nähe zur Autobahn sei das Randgebiet in Irslingen bereits knapp unter der erlaubten Lärmbelästigungsgrenze.

Wird der Lärm von den Autobahn durch die Solarpanels gespiegelt? Das sei in der weiteren Projektplanung zu prüfen, gibt Lose Auskunft. Falls tatsächlich eine Lärmspiegelung vorliegt, werde das Unternehmen entsprechende Maßnahmen ergreifen müssen.

Schafe tragen zur Artenvielfalt und Biodiversität bei

Auch sorgten sich einige der anwesende Bürger um mögliche Ausgleichsflächen, die durch den Solarpark geschaffen werden müssten. Laut Lose biete der Solarpark durch die sekundäre Bewirtschaftung jedoch einen „Zugewinn an Artenvielfalt“: Die Flächen unter den frei stehenden Photovoltaikanlagen sollen mit Schafen bewirtschaftet werden.

Durch das Abgrasen der Flächen halten die Tiere den Boden offen und tragen zur Biodiversität bei. Zusätzlich diene der Kot der Tiere als natürliches Düngemittel. Ob tatsächlich Ausgleichsmaßnahmen getroffen werden müssten, das lasse sich laut Lose noch nicht endgültig sagen.