Zwei Jahre war der Verkauf von Feuerwerk während der Corona-Pandemie verboten (Symbolbild). Foto: picture alliance / dpa/Michael Reichel

Noch sind es mehr als drei Wochen bis zum Jahreswechsel. Die Hersteller und Händler von Krachern und Raketen frohlocken aber schon.

Trotz Warnungen von Klimaschützern, Feuerwehr und Notfallmedizinern: Das Interesse an Silvesterfeuerwerk ist offenbar ungebrochen hoch. „Dies ist bereits jetzt durch die Zehntausenden Vorbestellungen im spezialisierten Online-Handel sichtbar und zeichnet sich auch durch die georderten Mengen des sonstigen Einzelhandels ab“, sagte der Vorsitzende des Bundesverbands für Pyrotechnik und Kunstfeuerwerk (BVPK), Ingo Schubert, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (Freitag). Die Bestellungen lägen in etwa auf dem Niveau von vor der Corona-Pandemie.

Nach zwei Jahren Verkaufsverbot habe es im vergangenen Jahr bereits ein immenses Interesse an Feuerwerk gegeben, sagte Schubert. „Durch die enorme Nachfrage wurde das Verkaufsjahr 2022 damit hinsichtlich des Umsatzes ein Rekordjahr“, so der Verbandschef. „Für das aktuelle Jahr 2023 erwarten wir, dass sich der Umsatz in etwa an das letzte Jahr vor der Pandemie angleicht.“

Die Branche habe sich „neu und nachhaltig ausgerichtet“

Auch der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) erlebte demnach im vergangenen Jahr einen „gigantischen Nachholbedarf“. Man sei „optimistisch, dass die Nachfrage nach Silvesterfeuerwerk auch diesmal wieder groß sein wird, zumal wir unsere Produktwelten zeitgemäß verändert haben“, sagte der VPI-Vorsitzende Thomas Schreiber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.

Die Branche habe sich „neu und nachhaltig ausgerichtet“, so Schreiber. „Raketen-Spitzkappen, Standfüße oder Zündschnurabdeckungen, die bisher aus Kunststoff bestanden, sind durch biologisch abbaubare Materialien ersetzt worden“, sagt er. Das gelte auch für etliche Verpackungen, bei denen die PVC-Abdeckungen durch umweltfreundlichere Kartonage ersetzt worden seien. „Unser Ziel ist es, zukünftig Kunststoff vollständig in unseren Produkten zu ersetzen.“

Engagierte in Umwelt- und Klimaschutz, Rettungskräfte und Tierschützer fordern seit Jahren, wegen Feinstaubbelastung und Müll sowie Unfallgefahr für Mensch und Tier auf Silvesterfeuerwerk zu verzichten. Kirchliche Hilfswerke appellieren, Ausgaben für Pyrotechnik zugunsten notleidender Menschen zu spenden.