Sturm fegt über Sigmaringen hinweg und entwurzelt Bäume. Teilnehmer retten sich in Bundeswehrkaserne.

Sigmaringen - Ein heftiges Unwetter ist am Sonntag über Sigmaringen gefegt. Es entwurzelte eine Vielzahl von Bäumen und richtete Sachschaden in noch nicht bekannter Höhe an. Besonders traf es das Zeltlager der Pfadfinder der Diözese Freiburg.

Die heftigen Sturmböen und der Starkregen zog rund ein Drittel der 200 Zelte in Mitleidenschaft. Die Teilnehmer retteten sich, wie im Notfallplan vorgesehen, in die angrenzende Bundeswehrkaserne und fanden dort einen trockenen Unterschlupf.

Die Einsatzkräfte des Rettungsdienstes, des Technischen Hilfswerks, der Feuerwehr und der Polizei waren rasch vor Ort, so dass eine zügige und reibungslose Evakuierung des Geländes möglich war. Insgesamt waren knapp 190 Einsatzkräfte eingesetzt, die sich um das Wohl der Teilnehmer kümmerten. Von den annähernd 2500 Personen, die auf dem Gelände waren, wurden 38 ärztlich versorgt, zehn mussten mit mittelschweren Verletzungen in die Krankenhäuser nach Sigmaringen und Bad Saulgau gebracht werden.

Der Gewittersturm hielt die Polizei im Landkreis weiter in Atem. Der Bahnverkehr kam zwischen Sigmaringen und Bad Saulgau für etwa eineinhalb Stunden komplett zum Erliegen, da mehrere Bäume auf die Schienen gefallen waren. Ebenfalls wegen umgestürzter Bäumen waren viele Straßen nicht mehr zu befahren. Insgesamt gingen bei der Polizei 22 derartige Meldungen ein. Mehrere Strom- und Telefonleitungen waren betroffen. Die Telefonanlage des Krankenhauses fiel einem Blitzeinschlag zum Opfer. Es war nur noch über eine Notfallnummer erreichbar.

Auch vor der Polizei machtet der Sturm nicht Halt: Das Dach des Polizeigebäudes in Pfullendorf hielt ihm nicht gänzlich stand und wurde so beschädigt, dass Wasser eindrang. Außerdem ging ein Kamin zu Bruch. Der Polizeiposten war deshalb für Besucherverkehr gesperrt und nur telefonisch erreichbar.