Für neue Jalousien an der Südseite sind im Wirtschaftsplan des Spittel-Seniorenzemtrums 2022 Mittel vorgesehen, ebenso wie für Ertüchtigungen im Spittel-Treff. Foto: Wegner

Nachdem sie jüngst den Blick zurück auf das Jahr 2020 vorgetragen hatte, berichtete die Leiterin des Spittel-Seniorenzentrums Hedwig Pieper im Verwaltungsausschuss nun über die Pläne zum anstehenden Jahr.

Schramberg - Zum vorliegenden Wirtschaftsplan, sagte Pieper, wolle sie einige Punkte gezielt ansprechen: So seien die Pflegesätze aus 2021 ohne Erhöhung übernommen worden, bis Ende April kommenden Jahres seien die Entgelte vertraglich mit dem Kostenträger vereinbart. Dann aber "müssen wir die gesamtwirtschaftliche Lage genau verfolgen und gegebenenfalls neue Pflegesatzverhandlungen aufnehmen".

Personal: Weiter auf Agenturen angewiesen

Bei der Belegungsplanung sei die Pandemie ein Unsicherheitsfaktor, der im schlimmsten Fall zu einer Minderbelegung führen könne, "sollten Betten für eine Isolierung freigehalten werden müssen". Bei den Personalkosten sei die Tariferhöhung eingeplant, ebenso die Pflegezulage, die ab dem Frühjahr 2022 gelten. "Eine deutliche Steigerung der Personalkosten ist auch auf die weitere Beschäftigung von Pflegefachkräften über Personalagenturen zurückzuführen, weil wir ohne diese auch weiterhin nicht auskommen werden." Ein "ansehnlicher Betrag auf der Einnahmenseite" sei 2020 die Erstattung von Coronahilfen durch die Pflegeversicherung gewesen. Einen solchen Rettungsschirm könne es auch 2022 geben – im aktuellen Jahr zumindest seien noch enorme Mehraufwände beim Personal zu finanzieren, etwa die 11.500 in der Einrichtung umgesetzten Schnelltests.

Angenehmere Friseurbesuche

Im investiven Bereich liege 2022 das Hauptaugenmerk auf dem soliden Erhalt der Gebäudestruktur. Unter die Anschaffungen in der Hauswirtschaft in Höhe von 400.000 Euro seien neue Markisen für Bewohnerzimmer, neue Möbel in der Verwaltung oder eine neue Wohnbereichsküche angedacht. Zudem sei das Einrichten eines Multifunktionszimmers für Dienstleistungen wie Frisör, Fußpflege oder Kosmetik vorgesehen. Rund 200.000 Euro stünden für Gebäudeinstandhaltung bereit – damit werden die Flachdächer-Sanierung und der Neuanstrich der Fassaden weiterverfolgt. Weiterhin stehe, nachdem sich dort Risse im Steinbelag gebildet hätten, die Bodensanierung auf dem Flur zur Kapelle an. "Langfristig wird das auch in der Hauskapelle vonnöten sein." Erste Maßnahmen, vor allem Malerarbeiten, stünden auch im Haus Berneck an.

Neue Möbel im Spittel-Treff

Für den Spittel-Treff ist der Kauf von Stühlen und Tischen im vorderen, gastronomischen Bereich für 25.000 Euro geplant. "Nach 32 Jahren intensiven Gebrauchs ist das sicher kein Luxus", so Pieper. Ebenso müsse der Boden neu abschliffen und versiegelt werden.

Udo Neudeck (Freie Liste) dankte Hedwig Pieper und ihrem Team für die wertvolle Arbeit und freute sich vor allem über den Multifunktionsraum. "Der Frisörbesuch ist etwas wichtiges, auch für Personen mit Demenz.Ein solcher Raum ist eine Erleichterung für die Bewohner wie auch die Frisöre", lobte Neudeck die Verbesserung des Standards im Pflegeheim. Thomas Brantner (CDU) fragte, ob die 200.000 Euro Gebäudeinstandhaltung gebraucht würden angesichts der "erheblichen Rückstellungen", die gebildet worden seien. "Es wird davon abhängig sein, wie ich die Handwerker bekomme", sagte Pieper. Aber wenn, dann würde einiges an Projekten anstehen. Ralf Rückert (Freie Liste) betonte, er erfahre bei den wöchentlichen Besuchen bei seiner Mutter die "tolle Arbeit", die im Spittel geleitet werde. Im Haus Berneck sehe er ein paar Möglichkeiten, dieses "ein wenig moderner zu gestalten". Dass die Attraktivität des Spittel-Treffs durch die Boden-Aufwertung angegangen werden soll, begrüßte er, dort sei die Stimmung doch etwas gedrückt.

Einstimmig empfahlen die Räte dem Gemeinderat, den Wirtschaftsplan zu genehmigen.