Die Eröffnungsfeier des Seminars für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte Rottweil bot ein kreatives Rahmenprogramm. Neben manchem scherzhaften Beitrag gab es auch ernste Worte.
Lehrermangel? Beim Blick in die voll besetzte Aula des Festsaals der Rottweiler Schulen mochte man das vergangenen Donnerstag kaum glauben!
In der gemeinsamen Eröffnungsfeier des Seminars für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte Rottweil in den Bereichen Grundschule und Sekundarstufe I sowie der Außenstelle des Seminars Freiburg mit dem Schwerpunkt Sonderpädagogik, wurden am 1. Februar über 190 Junglehrkräfte willkommen geheißen. Die Landkreise Rottweil, Tuttlingen, Schwarzwald-Baar-Kreis sowie Konstanz dürfen sich auf 88 motivierte Lehramtsanwärter aus der Grundschule, 92 aus der Sekundarstufe I und 13 aus der Sonderpädagogik freuen.
„The Länd – The Chänce – The Ref“
In Anlehnung an die vom Land Baden-Württemberg initiierte Kampagne „The Länd“, zeigten die Anwärter des vorangegangenen Kurses unter dem Motto „The Länd - The Chänce- The Ref“ ein fulminantes Rahmenprogramm. Mit einer stimmigen Mischung aus anspruchsvollen musikalischen und künstlerischen Beiträgen des Kreativbereichs des Seminars Rottweil wurde der Slogan immer wieder mit einem Augenzwinkern aufgegriffen und in Szene gesetzt. Die aktuellen Seminarsprecher führten dabei gekonnt durch den Vormittag.
Die Teilnahme der zahlreich geladenen Gäste, die mit ihren Redebeiträgen vor allem „The Chänce“ in den Mittelpunkt stellten und die Lehramtsanwärter immer wieder auf ihre bedeutende Rolle bei der Begleitung der kommenden Generation hinwiesen, unterstrich die Wichtigkeit der Vereidigungs- und Gelöbnisfeier.
OB Ruf empfiehlt Besuch des Testturms
So ließen es sich neben dem Rottweiler Oberbürgermeister Christian Ruf, die Vertreter des Staatlichen Schulamtes Donaueschingen, der Regionalstelle Freiburg des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung, des Landeslehrerprüfungsamtes, des Personalrats und der Kirchen nicht nehmen, die Bedeutung der angehenden Lehrtätigkeit für die Gesellschaft in den Mittelpunkt zu stellen.
Ruf, empfahl in seinem Grußwort, nach einem kurzen Rückblick auf die Eröffnungsfeier seines eigenen Referendariats als Jurist, unbedingt den Besuch der höchsten Plattform Deutschlands, den Testturm in Rottweil. Hier könne man, so der Oberbürgermeister, sich einen Überblick über Rottweil sowie der benachbarten Landkreise verschaffen und, damit verknüpft, mögliche Freizeitaktivitäten für sich ableiten, denn „ein entspannter Kopf lernt deutlich leichter“.
Die einmaligen Möglichkeiten des Lehrerberufs
Für Verwunderung sorgte zu Beginn der Veranstaltung die These zweier Lehramtsanwärter, die in die Rolle der protestierenden Landwirte schlüpften und sich über einen möglichen Berufswechsel Gedanken machten. Den Lehrberuf als Alternative zu ihrer derzeitigen Tätigkeit verwarfen sie in ihrem Bühnendialog aber schnell wieder: „Man muss doch verrückt sein, um das zu machen, oder?“
Mitnichten! Das zeigte das Programm der Feier eindrucksvoll. Die Grußworte des Seminarleitungsteams sowie der geladenen Festredner, stellten immer wieder die einmaligen Möglichkeiten innerhalb des Lehrberufs heraus: das Wirken als Lehrkraft als riesige Chance der Begleitung und Mitgestaltung. „Wir brauchen Sie – und ich spreche hier vor allem im Namen unserer Kinder und Jugendlichen, die sich auf Sie freuen!“, so Schulamtsdirektor Markus Kreilinger, der diese wichtige Botschaft auch in seinem Beitrag nochmals herausstellte.
Gelerntes in die Praxis umsetzen
Direktorin Eva Rucktäschel und Direktor Markus Stecher, Leiterin und Leiter der beiden Seminare, nahmen im letzten Teil der Veranstaltung die Vereidigung und das Gelöbnis der angehenden Lehramtsanwärter ab. In ihrer gemeinsamen Rede griffen sie das Motto der Veranstaltung noch einmal auf: „The Länd“, so ihre Interpretation des Slogans, verkörpere dabei nicht nur die Region in der wir leben, sondern auch die Menschen, in eben dieser. „Sie als Lehrkräfte sind somit auch Gestalter unserer Gesellschaft. Sie haben die große „Chänce“ diese mit zu prägen“. Alle Schüler gut im Blick zu haben, zu unterstützen und ihr Potenzial zu entfalten, sind hierbei ganz zentrale Aufgaben im Lehrberuf, so die beiden Seminarleiter weiter.
Sie stellten zudem heraus, dass im kommenden Referendariat, „The Ref“, nun an die Vorerfahrungen des vorausgegangenen Studiums angeknüpft werde und in die Praxis umgesetzt werden kann. Die Seminare und Schulen werden sie dabei tatkräftig und kompetent unterstützen.
Mit der abschließenden Botschaft „Viel Freude in „The Länd“ mit „The Chänce“ in „The Ref““ entließen die beiden Seminarleiter die Junglehrkräfte, die am 1. Februar ihre Tätigkeit an den Schulen und am Seminar offiziell aufgenommen haben.