Auf den 102. Geburtstag wurde mit einem Gläschen Sekt bzw. Orangensaft angestoßen (von links): Carmen Jaumann, Leiterin des Marienheims, Tochter Marga Bendix, die Jubilarin Anna Butscheid und Hechingens Erste Beigeordnete Dorothee Müllges. Foto: Jauch

Am 20. Juni 1921 ist Anna Butscheid in Jungingen auf die Welt gekommen. Zu ihrem 102. Geburtstag hat sie viele Gäste empfangen.

102 Jahre darf man wahrhaft als biblisches Alter bezeichnen. Vor allem wenn man sein Leben lang der Kirche treu war. Anna Butscheid hat am Dienstag diesen seltenen Geburtstag im Hechinger Marienheim gefeiert. Damit ist sie aktuell die zweitälteste Hechingerin – und die älteste Jungingerin. Denn dort wurde sie am 20. Juni 1921 geboren und hat ihr ganzes Leben in Jungingen verbrach. Ende 2021 zog sie ins Hechinger Marienheim um.

Bei der Feier ging es recht turbulent zu. Anna Butscheid feierte ihren Geburtstag bei einem Kaffeekränzchen mit der Familie im Café Sternenbäck. Davor erhielt sie Besuch von Dorothee Müllges, der Ersten Beigeordneten von Hechingen. Sie gratulierte Anna Butscheid zum Geburtstag, auch im Namen von Bürgermeister Philipp Hahn, und überreichte einen Geschenkkorb.

In Jungingen als „Mitschele-Anni“ bekannt

Die Jubilarin fühlt sich im Marienheim sehr wohl. Das Pflegepersonal erfülle ihr jeden Wunsch und das Essen sei ausgezeichnet. Die Seniorin ist trotz ihres betagten Alters bei guter Gesundheit, obwohl das Gehen ihr mittlerweile schwer fällt. Umso wacher ist ihr Verstand. Vor allem genießt sie die Treffen mit drei Generationen an Nachkommen. Ihr ganzer Stolz sind die drei Urenkel Maximilian, Charlotte und Jonathan.

In Jungingen ist Anna Butscheid als “Mitschele-Anni” bekannt. Sie entstammt der Schreinerdynastie Riester. Gearbeitet hat sie ihr ganzes Arbeitsleben lang in der Junginger Trikotfabrik F.X. Bumiller. Ihr Glauben war ihr stets ein wichtiger Begleiter. Gerne erinnert sie sich an die vielen Wallfahrtstage in der Pfarr- und Wallfahrtskirche Jungingens und die beeindruckenden Fronleichnamsprozessionen.

Der Gottesdienst am Sonntag ist Pflicht

Ein bisschen wehmütig ist Anna Butscheid schon, wenn sie an die vielen Sonntage denkt, die im Kreise Gleichgesinnter in den Junginger Wirtschaften ausklangen, besonders im Café auf der Sonnenhalde.

Auch mit 102 Jahren ist für sie der Gottesdienst am Sonntagmorgen eine persönliche Pflicht. Allerdings sieht sich Anna Butscheid diesen mittlerweile im Fernsehen an. Danach geht es dann oft mit dem Rollstuhl zu einem kleinen Spaziergang, begleitet von der Familie. Oder eben zum Kaffee in den Sternenbäck, wie an ihrem Geburtstag.