Ingrid und Werner Hock feiern an diesem Donnerstag das Fest der Diamantenen Hochzeit. Foto: Heinig

Vor 60 Jahren gaben sich Ingrid Hock-Vogt und Werner Hock in der Fideliskirche das Ja-Wort. Das Gründerpaar des Stadtanzeigers feiert seine diamantene Hochzeit am Donnerstag mit der Familie und erwartet zudem etliche Gratulanten.

VS-Villingen - Nachdem Werner Hock 1957 das "Ingridle" in der Karlsruher Werbeagentur kennengelernt hatte, in der er sich – damals ein 21-jähriger Industriekaufmann – weiterbildete und sie – eine gebürtige Pforzheimerin – den Beruf der Werbekauffrau lernte, ging sie ihm nicht mehr aus dem Kopf. Er kehrte zunächst aber in seine Heimatstadt Villingen zurück, um sich hier selbstständig zu machen. 1960 sandte er ihr Briefe und Blumen und sprach, wie es sich damals gehörte, bei ihrer Mutter vor, um sie ausführen zu dürfen.

Ein Power-Paar

Als das Paar sich 1960 verlobte, hatte er nicht nur eine Partnerin fürs Leben gefunden, sondern auch eine fähige Mitarbeiterin. Zwei Jahre später wurde geheiratet, und 1964 gründete das Power-Paar den "Anzeiger", ein aus vier Seiten bestehendes, 14-tägig erscheinendes, kostenfreies Anzeigenblatt. Die erste Ausgabe vom 3. April hält Ingrid Hock-Vogt in den Händen und schaut amüsiert auf die Annoncen der Firmen Winkler, Binder, Spielwaren Bauer, Schneider Klein und Gardinenhaus Schleicher. Bald betrieben die Hocks auch in Pforzheim und Tuttlingen erfolgreich Anzeigenblätter und führten sechs Reisebüros in der ganzen Region. Ende der 1960er-Jahre richtete der Stadtanzeiger, wie er mittlerweile hieß, in der alten Tonhalle Sportmodenbälle mit Sportlerehrungen aus und Autoschauen in der Innenstadt, die es bis heute gibt.

Tragisches Ereignis

Nach dem tragischen Tod von Tochter Simone 2002 "wollten wir nicht mehr und ein Jahr später verkauften wir alles", sagt Ingrid Hock-Vogt. Aufgrund ihrer Erfahrungen beim Leidensweg ihrer Tochter gehörten die Hocks damals zu den Gründern des Fördervereins für ein Palliativzentrum. Nach engagiertem ehrenamtlichem Einsatz durften sie 2015 dessen Einrichtung neben dem Schwarzwald-Baar-Klinikum miterleben.

Seit über 70 Jahren Mitglied beim FC 08

Ehrenamtlich unterwegs war Werner Hock aber auch für den FC 08 Villingen. Der heute 86-jährige ist seit über 70 Jahren Mitglied, war von 1985 bis 1992 sogar Präsident, ist heute Ehrenpräsident, und war viele Jahren lang ein treuer Mäzen des Fußballclubs. Obwohl er nach einer bakteriellen Pneumonie, die ihn 2018 fast das Leben kostete, inzwischen im Rollstuhl sitzt, nimmt er nach wie vor regen Anteil am Vereinsgeschehen. Sein Lebensmittelpunkt liegt derzeit an der Seite seiner fürsorglichen Ehefrau.

Freunde schauen vorbei

Wenn sie beide auf 60 Jahre Ehe zurückblicken, dann geben sie zu, dass es natürlich auch Streit gab. "Doch vor dem Schlafengehen wurde der immer geklärt". Dabei wurden eigene Meinungen revidiert und "dem anderen auch mal Recht gegeben". Eine Ehe müsse man pflegen wie eine Freundschaft", sagt die Jubelbraut. Die Freunde schauen am besonderen Hochzeitstag reihenweise vorbei. Der Abend gehört dann Tochter Anette mit Mann und zwei Söhnen und Ingrid Hock-Vogt verbindet deren Besuch mit ihrem Hobby, dem Kochen.