Mit Nico Lange (rechts) lieferte sich Jonas Eisemann ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Einzug in die "Battle-Show". Foto: @SAT.1/ProSieben/André Kowalski

Noch bevor er in den "Battles" auf die große Showbühne der Casting-Show "The Voice of Germany" treten konnte, schied er aus: Mark Forster hat entschieden, dass Jonas Eisemann aus Schwenningen nach der "Coachingphase" doch nicht in die "Battle-Show" kommt.

Schwenningen - In den "Blind Auditions" begeisterte Jonas Eisemann aus Schwenningen die prominente Jury der Casting-Show "The Voice of Germany", die immer donnerstags und sonntags um 20.15 Uhr im Wechsel auf Pro7 und Sat.1 läuft: Drei Juroren wollten den 26-Jährigen in ihrem Team haben. Am Ende entschied sich Jonas für das Team von Popsänger Mark Forster, mit dem er in die zweite Runde, die "Battles", einziehen wird.

In der zweiten Runde der Show singen zwei Musiker, die es in den "Blind Auditions" eine Runde weiter geschafft haben, im Duett einen Song, den ihr Coach – bei Jonas ist es Mark Forster – für sie ausgesucht hat. Das Lied singen sie in der Show gemeinsam, aber doch gegeneinander: Nur einer von beiden zieht nämlich in die "Sing-offs", ins Halbfinale der elften Staffel von "The Voice of Germany", ein.

Coaching mit Mark Forster zu Dritt

Den Auftritt wähnt er sicher in der Tasche

Eigentlich dachte Jonas, dass er den Auftritt in der "Battleshow" sicher in der Tasche habe – wäre da nicht eine Neuerung, die es in den zehn Vorgängerstaffeln noch nicht gegeben hat: Jeweils drei Talente studieren in der Coaching-Phase, in der die Jurymitglieder ihren Schützlingen Gesangsunterricht geben, denselben Song ein – doch nur zwei von ihnen dürfen ihn auch in der Show vortragen. Der jeweilige Coach verabschiedet sich nach der Probezeit von einem der Sänger. Mark Forster hat für Jonas Eisemann, den 40-jährigen Nico Lange und die 71-jährige Karen Tepperis den Song "Piano Man" von Billy Joel ausgesucht. Der Gesangstrainer gibt Hilfestellung, wie die Kandidaten ihren jeweiligen Gesangspart am besten vortragen. 48 Stunden haben sie dann Zeit, den Song einzuüben, bevor Mark Forster alleine entscheidet, wer das Trio vorzeitig verlassen muss, und nicht in den "Battle-Ring" steigen wird.

Ballade von Billy Joel

In einem abgelegenen Landgut in der Nähe von Berlin haben sich die Talente auf die Show vorbereitet. "Uns als Gruppe beschreibt ein bunter Haufen am besten", sagt Jonas in der Sendung, die am Donnerstagabend auf Pro7 ausgestrahlt wurde. "Wir sind ein Spielplatz der Kuriositäten." Karen Tepperis ist mit ihren 71-Jahren, ihrer wallenden Lockenmähne und ihrem eigenwilligen Kleidungsstil eine exzentrische Erscheinung. "Jonas kann alles sein: Vom Sozialarbeiter bis zum Reggaemusiker", beschreibt Nico Lange seinen Mitstreiter. Tatsächlich hat der tätowierte und gepiercte Schwenninger mit seinen vielen bunten Tattoos zwar ein auffälliges Erscheinungsbild, ist aber vom Typ her eher zurückhaltend.

Zunächst Problememit "Pianoman"

Während Nico sofort in der Ballade von Billy Joel aufging und auch Karen sich gleich in dem Song wiedergefunden hat, hatte Jonas zunächst Probleme damit. "Ich kannte ihn zwar, aber ich habe ihn noch nie gespielt und musste ihn von Grund auf lernen", sagt er später im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten.

Viel Gefühl in der Stimme

Nach der zweitägigen Probe traf sich das Trio wieder im Proberaum mit Mark Forster: "Wer entführt mich in diese Kneipe, von der Billy Joel da singt?", fragte Mark Forster. "Pianoman" erzählt die Geschichte eines Kneipenabends und beschreibt die jeweiligen Charaktere in der Bar.

Vor allem Karen überzeugte den Juror. "Nico schwächelt, Jonas schwächelt – aber konträr", erklärt Mark Forster während des "Coachings". Während Nico eher die Entertainer-Rolle einnahm, legte der ruhige Jonas viel Gefühl in seine Stimme. Am Ende entschied sich Mark Forster dazu, Nico Lange mit in die Show zu nehmen. Für Jonas endet daher sein Weg bei "The Voice of Germany" bevor er in die eigentliche "Battle-Show" gekommen ist.

Kritik an Schüchternheit

"Man hat bei Jonas das Gefühl, dass er sich immer ein bisschen geniert, dass er eigentlich ein Typ ist, der lieber im Hintergrund stehen möchte", stellte der Gesangscoach fest. Mark Forster kritisierte vor allem Jonas Schüchternheit: "Er geht in seiner Zurückhaltung fast unter."

Als schüchtern würde sich Jonas Eisemann eigentlich nicht bezeichnen, verrät er im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten nach der Show. "Mir ist diese private Stimmung ganz wichtig", sagt er. "Das bin ich, und das möchte ich transportieren."

Auch wenn er damit gerechnet hat, dass es irgendwann so weit sein könnte, bedauert er sein Ausscheiden dennoch: "Ich hätte mich natürlich gefreut, wenn der Weg weiter gegangen wäre", meint Jonas, ist aber gleichzeitig ein guter Verlierer: "Ich freue mich für die anderen!" Glücklich blickt er auf die Zeit bei "The Voice of Germany" zurück. "Ich habe aus der Zeit extrem viel mitgenommen", sagt er: "Es war eine super Erfahrung und eine geile Zeit."

Sein Intermezzo im Fernsehen bereut der Industriemechaniker in keinter Weise, doch vorerst fokussiert er sich wieder auf seine Band "Corny Joke". Nach coronabedingter Pause freut er sich, wieder mit seinen Bandkollegen proben zu können. Auftritte stehen aktuell aber noch keine an.

Karen Tepperis zieht in die "Sing-offs" ein

Sein Ausflug auf Solopfaden hat Jonas aber gefallen, und er möchte nun auch mal alleine auf der Bühne stehen und seine selbst geschriebenen Songs einem Publikum präsentieren. "Es wird auf jeden fall mehr Jonas und viel Musik kommen."

Zurück im Studio ging es dann ohne Jonas weiter: Karen und Nico sangen gegeneinander den "Pianoman". Am Ende überzeugte Karen Tepperis, die vor ihrer Schwangerschaft vor 42 Jahren bereits als Sängerin aktiv war, ihren Coach Mark Forster. Sie zieht damit in die "Sing-offs", das Halbfinale der Show ein.