Die Q-Revival-Band mit ihrem Hauptakteur und Freddie-Mercury-Double Harry Rose. Foto: Günther

Mit dem Programm "Best of Queen live" bot die Q-Revival-Band im Rahmen des Schwarzwald Musikfestivals ein mitreißendes Konzert in Baiersbronn.

Baiersbronn - Aufgrund von Bauarbeiten sowie pandemiebedingt überfüllter Lager konnte das Konzert nicht wie geplant in der Homag-Halle stattfinden, so Carmen Hettich-Günther im Namen von Homag als Konzertpate.

Die Schwarzwaldhalle sah Festspielintendant Mark Mast als gute Alternative. Bot diese doch genügend Platz für die weit mehr als 500 Besucher, die sich die Musik der in den 1970er- und 1980er-Jahren gefeierten britischen Rockgruppe Queen nicht entgehen lassen wollten. Damals war die Band mit ihrem charismatischen Leadsänger Freddie Mercury weltweit eine der erfolgreichsten Rockbands.

Die Q-Revival-Band wurde 1993 gegründet. Die fünf Düsseldorfer – alle inzwischen Mitte 50 – Harry Rose (Solo-Gesang), Stefan Pfeiffer (Gitarre), Christoph Stowasser (Bass), Piid Plötzer (Schlagzeug) und Sebastian Simmich (Keyboard) haben es sich zur Aufgabe gemacht, die unvergesslichen Queen-Konzerte wieder aufleben zu lassen. Als Leadsänger und Freddie-Mercury-Double brillierte Harry Rose.

Authentische Kostüme und Gesten

Rose, der eine klassische Gesangs- und Klavierausbildung vorweisen kann und eine eigene Gesangsschule betreibt, überzeugte von Anfang an. Er gleicht dem großen Mercury dank authentischer Kostüme und Gesten samt gekonntem Hüftschwung nicht nur optisch; auch Roses Stimme ähnelt der des großen Vorbilds, was Klang, Umfang, Stimmgewalt und Volumen anbelangt, verblüffend. Überzeugend wirkte der Leadsänger und Bühnenstar aber auch durch seine Demut. Betonte er doch, dass trotz allen Bemühens Freddie Mercury unerreicht sei.

Die fünf Musiker boten fast drei Stunden lang gesangliche und musikalische Höchstleistungen. Die bis ins Detail präzise gecoverten Queen-Songs wurden perfekt und unterhaltsam zugleich dargeboten. Rose glänzte durchgängig mit einer unglaublichen Bühnenpräsenz, abgerundet durch eine Soloeinlage am Flügel. Aber auch Pfeiffer, Stowasser, Plötzer und Simmich trugen zum Queen-Gefühl bei, zu dem eben auch große stilistische Vielfalt gehört.

Mit Fahrrädern auf der Bühne

Ergänzt wurde die Show bei einigen Songs durch zwei Backgroundsängerinnen, die sich bei der Disco-Nummer "Living on my Own" zur Freude der Zuschauer auch als Go-Go-Tänzerinnen betätigten oder zur Musik des Hits "Bicycle Race" mit Fahrrädern auf der Bühne herumfuhren.

Aber auch alle weiteren Songs – von "A Kind of Magic", "Crazy Little Thing Called Love" und "Flash Gordon" über "We are the Champions" bis zu "Don’t Stop me Now" überzeugten das bestens gelaunte Publikum vollständig und rissen es zum Mitklatschen und Mitsingen hin.

Einige der Queen-Hits präsentierte die Revival-Band als Medley. Schließlich hätten, so Rose, "die Queens so viele Songs und Hits gemacht, da bleibt uns gar nichts anderes übrig, als einige in einem Medley zu verwursteln". Das Publikum freute sich daran und applaudierte kräftig. Begeisterungsstürme erntete Rose auch für weitere Showeinlagen, ob als Frau Rose mit einem Staubsauger oder beim Hit "We are the Champions", bei dem er sich mit Umhang und Krone als Sieger feiern ließ. Allerspätestens da waren alle Fans aus dem Häuschen. Passend zum 70-jährigen Kronjubiläum der Queen durfte ein großer Union Jack als Requisit nicht fehlen.

Aber auch jenseits der Musik beeindruckten die geradezu akrobatischen Einlagen des Leadsängers. Unter anderem führte Rose eindrucksvoll vor, welche Ausdruckskraft in einem schnöden Mikrofonständer steckt. Beeindruckend auch Pfeiffers Performance mit seinen verschiedenen Gitarren, Stowasser als stets im Hintergrund agierender souveräner Bassist, Piid Plötzer am Schlagwerk und Sebastian Simmich am Keyboard. Mit "I Want to Break Free" und dem unvergessenen "We Will Rock You" endete ein bejubelter Konzertabend.