Mit steigender Anzahl der Asylbewerber explodieren die Kosten im Kreis. Neue Unterkünfte gesucht.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Die Anzahl der Asylbewerber im Landkreis explodiert und mit ihr die Kosten. Die vom Land gewährten Mittel reichen bei Weitem nicht aus und auch die Asylbewerber-Unterkünfte stoßen an ihre Grenzen – voraussichtlich im Herbst werden neue gesucht.

Gegenüber dem Vorjahr hat die Zahl derjenigen, die Leistungen aus dem Asylbewerberleistungsgesetz beziehen dürfen, um knapp 40 Prozent zugenommen. Fazit: Das vorgesehene Budget reicht nicht und wird um voraussichtlich rund 200.000 Euro überschritten werden. Diese Entwicklung zeichnete sich zwar ab, mit einer so deutlichen Zunahme der Anspruchsberechtigten aber hat man im Schwarzwald-Baar-Kreis nicht gerechnet. "Die einkalkulierten Steigerungsraten sind damit deutlich überschritten", heißt es im Halbjahresbericht zur Haushaltsentwicklung 2013, der den Kreisräten bei ihrer Sitzung am kommenden Montag zur Beratung vorliegen wird.

Zwar erhält der Landkreis vom Land auch Geld für durch Asylbewerber entstehende Kosten, aber von einer Kostendeckung ist man auch damit weit entfernt: Den 2013 geplanten Einnahmen in Höhe von 1,777 Millionen Euro stehen Ausgaben von rund 3,208 Millionen Euro entgegen, erläutert Sozialamtsleiter Jan Hauser im Gespräch mit unserer Zeitung.

Es ist ein landesweites Thema: Kamen 2010 bis Juli 2012 noch monatlich rund 400 Asylbewerber an, waren es ab August 2012 monatlich 800 bis 1000 Zugänge. Im Landkreis Schwarzwald-Baar zählte man 2012 noch 150 Asylbewerber-Zugänge, 2013 sind es bis dato 108, "und wir rechnen mit 25 weiteren Zugängen pro Monat", skizziert Hauser die Prognose.

Doch wohin mit all den Menschen? Da ist guter Rat teuer. Drei Asylbewerberheime gibt es im Kreis: Eines in Villingen mit 161 Plätzen, eines in St. Georgen mit 70. In Maria Tann hätten eigentlich 60 Asylbewerber Platz, können wegen der akuten Brandschutzprobleme aber aktuell nur 30 untergebracht werden. "Wir versuchen die Brandschutzproblematik dort schnell zu lösen", verspricht Hauser, macht aber deutlich: "Trotzdem sind alle Unterkünfte voll belegt und wir werden im Herbst vermutlich auf die Suche nach Neuen gehen müssen."