Unentgeltliche Hilfe für den Jungen aus Angola: Simao (vorne Mitte) mit Dennis Mattutat (Ehrenamtlicher, vorne links) und weiteren Personen in der Kinderklinik (von links nach rechts): Ines Trilken (Ehrenamtliche), Annette Schlotter (Pflegefachkraft), Azat Gafiullin (Oberarzt Kinderchirurgie), Dr. Eleni Komini (Leitende Oberärztin Kinderklinik), Kerstin Kandlin (Pflegeschülerin) und Prof. Holger Bannasch (Direktor der Klinik für Plastische-, Handund Ästhetische Chirurgie). Foto: Schwarzwald-Baar-Klinikum

Ärzte des Schwarzwald-Baar Klinikums operieren Jungen aus Angola. Durch Gasexplosion schwer verletzt.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Seit Mitte November 2018 ist der vierjährige Simao aus Angola in Deutschland: Der kleine Junge leidet unter den schwerwiegenden Folgen einer Verbrennung. Die Ärzte des Schwarzwald-Baar Klinikums haben ihn in den vergangenen Wochen unentgeltlich operiert und medizinisch versorgt.

Simao wurde von der Organisation Friedensdorf International an das Klinikum vermittelt – eine Einrichtung, die verletzten und kranken Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten hilft. Nach wochenlangem stationären Aufenthalt darf Simao nun wieder zurück in seine Heimat fliegen.

Nach einer Gasexplosion ist nichts mehr wie es war

"Der Junge hatte als Kleinkind durch eine Gasexplosion schwere Verbrennungen erlitten", erzählt Holger Bannasch, Direktor der Klinik für Plastische-, Hand- und Ästhetische Chirurgie am Schwarzwald-Baar Klinikum. Die Folgen waren schwerwiegend: Simao hatte störende Narbenkontrakuren im Gesicht sowie an beiden Armen und Händen. "Der Junge war deutlich beeinträchtigt: Er konnte den Mund nicht vollständig öffnen und hatte Bewegungseinschränkungen im Bereich der Unterarme und Hände", so der Chefarzt. Nach den Operationen durch Bannasch und Avraam Mastorakis, Direktor der Abteilung Kinder- und Jugendchirurgie am Schwarzwald-Baar-Klinikum, sieht die Situation für den Vierjährigen deutlich besser aus. "Simao kann seinen Mund jetzt problemlos öffnen. Außerdem sind Hände und Unterarme nun besser beweglich. Das ist sehr wichtig für die weitere körperliche Entwicklung des kleinen Jungen und bedeutet natürlich eine entsprechende Verbesserung seiner Lebensqualität", meint Bannasch. "Zur Unterstützung wurde Kompressionskleidung angepasst, um die überschüssige Narbenbildung zu hemmen."

Ehrenamtliche nehmen sich des Jungen an

Mehrere Wochen verbrachte Simao in der Kinderklinik des Klinikums, wo das Ärzte- und Pflegeteam sich sehr für ihn engagierte und ihn medizinisch und pflegerisch versorgte.

Darüber hinaus kümmerten sich Ehrenamtliche von Friedensdorf International um den kleinen Patienten. Das Schwarzwald-Baar-Klinikum hatte auf Anfrage der Organisation Friedensdorf International Hilfe inklusive Kostenübernahme zugesagt.

Die Organisation ermöglicht Kindern eine medizinische Behandlung, die sonst für die Patienten in ihren Herkunftsländern im Grunde genommen unerreichbar ist: Zwar gibt es in Angola Kliniken – aber wer dort Hilfe sucht, muss die Versorgung bezahlen. Das nötige Geld fehlt jedoch dem Großteil der Bevölkerung.