Insider berichten von einer nicht unüblichen und dem mitunter hektischen Klinikalltag geschuldeten Praxis. Foto: Eich

Ermittlungsverfahren gegen leitenden Mitarbeiter. Anonymer Hinweis über Internet bringt Stein ins Rollen.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Nach der Durchsuchung im Schwarzwald-Baar-Klinikum am Dienstag vergangener Woche kam der Aufsichtsrat zu einer Sondersitzung zusammen.

Über eineinhalb Stunden lang rauchten am Dienstagabend, eine Woche nach der überraschenden Durchsuchung am Klinikum, die Köpfe. Die Aufsichtsräte wurden über das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Konstanz gegen einen leitenden Mitarbeiter informiert. Nach Informationen unserer Zeitung brachte ein anonymer Hinweis über das Internet den Stein ins Rollen. Demnach soll es um angeblich nachträglich geänderte Einträge in Patientenakten gehen, die wiederum neue Abrechnungssummen zur Folge gehabt hätten.

Insider berichten von einer nicht unüblichen und dem mitunter hektischen Klinikalltag geschuldeten Praxis. Mit der Causa Runkel, wozu die Ermittlungen eingestellt worden sind, sei der Fall nicht vergleichbar. Bei der Sitzung wurden die Aufsichtsräte informiert, konnten den Durchsuchungsbeschluss einsehen und Fragen stellen. Im Nachgang informierte das Klinikum mit einer Pressemitteilung. Das Klinikum unterstütze die Staatsanwaltschaft "vollumfänglich". Da es sich um ein laufendes Verfahren handele, könne das Klinikum keine weiteren Auskünfte geben. "Bei den Ermittlungen geht es um einen Mitarbeiter – nicht um die Summe unserer Beschäftigten, die sich jeden Tag großartig für unsere Patienten engagieren", so Geschäftsführer Matthias Geiser. "Wir möchten, dass die Angelegenheit aufgeklärt wird und gehen der Sache auch intern nach." Die Patientenversorgung sei uneingeschränkt gewährleistet. Personelle Konsequenzen hat der Fall nach Informationen unserer Zeitung bislang nicht.