Timo Rakowski (links) und Jerome Marchal sorgen im Klinikum Schwenningen für den reibungslosen Transport von Patienten innerhalb des Hauses. Foto: Wende

70 Bewerbungen gehen bei Personalleitung ein. Junge Männer passen am besten zum Stellenprofil.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Diesen Erfolg hat Karin Burtscher nicht erwartet. Denn: Mittlerweile stehen 19 Bundesfreiwillige (Bufdis) in Diensten des Schwarzwald-Baar-Klinikums. Genauso viele Zivis waren im Krankenhaus beschäftigt.

"Bei uns ist der Bundesfreiwilligendienst gut angelaufen", freut sich die Personalleiterin des Klinikums. Seit Mai vorigen Jahres hat sie sich mit dem Thema beschäftigt. Rechtzeitig, wie sich im Nachhinein herausstellte. Denn das Werben um die "Nachfolger" der Zivis setze in der Folge ein. Das Klinikum engagierte sich im Marketing, brachte Flyer an die Schulen, Plakate in die Krankenhaus-Standorte im Kreis und schaltete Annoncen.

"70 Bewerbungen sind eingegangen. Es gab viele telefonische Anfragen", zeigte Karin Burtscher das große Interesse auf. Zahlreiche Bewerbungen folgten. Schließlich stellte das Klinikum zum 1. August die ersten Bundesfreiwilligen ein, zum 1. September waren es bereits 17. Und jetzt hat das Klinikum die frühere Zahl der Zivildienstleistenden von 19 erreicht.

Und auch die Altersstruktur gleicht dem früheren Dienst: 80 Prozent der Bufdis sind junge Männer. Sie würden am besten auf die zumeist körperlich anspruchsvollen Tätigkeiten passen, erklärt die Personalleiterin im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Sie seien im Krankentransport, der Haustechnik, der Küche, dem Lager und dem Hol-und Bringdienst eingesetzt. In den Vorstellungsrunden würden die Profile schnell deutlich. Es hätte einzelne Anfragen von jungen Frauen gegeben. Ebenso waren bereits Rentner und Hartz-IV-Empfänger als Bufdi beschäftigt, doch kollidierte das Anrechnen ihres Salärs im Klinikum mit den Vorschriften. Nachgefragt sei der Dienst des weiteren von Frauen, die nach der Elternzeit ein halbes Jahr in Gesundheitsberufe hinein- schnuppern wollten, erklärt die Personalleiterin.

Von sechs Monaten bis höchstens zwei Jahren dürfen die Freiwilligen ihren Dienst ausüben. Teilzeit sei ebenfalls möglich. Die zumeist jungen Leute erhalten ein Taschengeld von 330 Euro "brutto für netto", wie Karin Burtscher erklärt. Überdies seien Kost und Logis frei. Die Einarbeitung erfolgt "on the job", direkt bei der Tätigkeit.

Der Bundesfreiwilligendienst erfordert einen höheren personellen Einsatz bei den Einrichtungen, zeigt Karin Burtscher auf. Früher hätte das Bundesamt die jungen Männer zugewiesen. Jetzt gleiche das Verfahren einer üblichen Einstellung mit Annonce, Bewerbung, Vorstellungsgesprächen und Zusagen.

Inzwischen bestehe Kontinuität. "Wir sind stabil aufgestellt", freut sich die Personalleiterin, die darauf hofft, auch in Zukunft weitere gute Bufdis einstellen zu können.