Insbesondere Kinder, deren Eltern unter einer psychiatrischen Vorerkrankung leiden, tragen hier laut Caritas ein höheres Risiko, ebenfalls psychische Probleme zu bekommen. (Symbolbild) Foto: AOK

Die Hälfte aller Kinder, die sich in psychiatrischer Behandlung befinden, haben psychisch erkrankte Eltern.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Gesund zu sein und zu bleiben, ein Wunsch, der aktuell eine große Bedeutung hat, gilt auch und im Besonderen für die psychische Gesundheit. Dass diese insbesondere für Kinder und Jugendliche ein hohes Gut ist, war für den Caritasverband des Schwarzwald-Baar-Kreises ein Grund mehr, sich hier verstärkt einzubringen.

Insbesondere Kinder, deren Eltern unter einer psychiatrischen Vorerkrankung leiden, tragen hier laut Caritas ein höheres Risiko. So kommt es, dass die Hälfte aller Kinder, die sich in psychiatrischer Behandlung befinden, psychisch erkrankte Eltern hat. Diese Kinder wissen die Erkrankung der Eltern meist nicht richtig einzuschätzen, fühlen sich oftmals selber schuldig und mitverantwortlich. Sie wollen helfen, wissen aber nicht wie.

Scham- und Schuldgefühle machen oft sprachlos

Im Gegenzug wollen psychisch erkrankte Eltern ihr Kind schonen, sprechen deshalb nicht über die Erkrankung und auch Scham- und Schuldgefühle machen oft sprachlos. Oft sind die Familien isoliert, was die Gesamtsituation erschwert.

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Was schützt und unterstützt diese Kinder? Vordringlich sind es kindgerechte Informationen über die Erkrankung der Eltern, weitere verlässliche Bezugspersonen außerhalb der Herkunftsfamilie und die soziale Einbindung in Gruppen und Vereine.

Patenschaftsangebot hauptsächlich von psychisch kranken Müttern erfragt

Aus diesem Wissen heraus hat der Caritasverband seit vielen Jahren Angebote entwickelt, die auf gegenseitige Hilfe und Solidarität gründen - die Kindergruppe "Tandem" und das Patenschaftsangebot "Hand in Hand". In Zusammenarbeit mit der Fachstelle Sucht trifft sich die Kindergruppe "Tandem" dienstags zwischen 17 und 19 Uhr mit derzeit sechs acht- bis zwölfjährigen Kindern. Sich auszutauschen und zu erleben, dass auch andere in ähnlichen Situationen leben, fördert Mut und Zuversicht. Kindgerecht wird über die Erkrankung der Eltern gesprochen.

Das Patenschaftsangebot "Hand in Hand" wird hauptsächlich von alleinerziehenden psychisch erkrankten Müttern nachgefragt. Derzeit bestehen sieben Patenschaften für insgesamt neun Kinder/Jugendliche im Alter von inzwischen fünf bis 16 Jahren. Ehrenamtliche Patinnen widmen den Kindern Zeit und Fürsorge und sie stehen als zusätzliche konstante Bezugsperson den Kindern zur Seite. Diese wichtige Arbeit finanziert sich weitgehend über Spenden.

Infos gibt es im Caritasverband unter Telefon 07721/ 84 07 80, tagesstaette@caritas-sbk.de.