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Bei Übung im Landratsamt proben 70 Feuerwehrleute Fahrzeugbrand in der Garage und retten Verletzte.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Das Landratsamt des Schwarzwald-Baar-Kreises war am Dienstagabend Schauplatz einer Gesamtübung der Freiwilligen Feuerwehr Villingen. Über 70 Feuerwehrleute, die mit 15 Fahrzeugen anrückten, probten am Kreishaus den Ernstfall.Das "Drehbuch", das sich die Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Villingen für ihre Großübung ausgedacht haben, hatte es in sich: Fahrzeugbrand in der Tiefgarage, durch eine verkeilte Tür dringt Rauch in das gesamte Landratsamt, in dem mehreren Verletzte gerettet werden müssen. Bevor es jedoch ernst wurde, erklärte Kommandant Ralf Hofmann Landrat Sven Hinterseh und Ordnungsamtsleiter Manfred Pfeffinger die Einzelheiten des Einsatzes. "Ich habe wirklich viel gelernt und bin beeindruckt, wie Herr Hofmann Bescheid weiß", freute sich der Landrat im Vorfeld der Probe.

Der Kommandant war es dann auch, der um 19.31 Uhr in der Tiefgarage den Alarmknopf drückte. Eine Nebelmaschine an einem von der Feuerwehr abgestellten Fahrzeug sorgte derweil für eine ordentliche Rauchentwicklung. Sofort schrillt ein Alarmton, bevor eine Durchsage durch das Parkdeck hallt: "Bitte verlassen Sie das Gebäude und begeben Sie sich zum nächsten Ausgang. Bitte bewahren Sie Ruhe!" Gespannt warten einige Schaulustige auf die Ankunft der ersten Fahrzeuge, die sechs Minuten nach der Alarmierung am Hoptbühl eintreffen. Der Einsatzleiter und stellvertretende Abteilungskommandant Jochen Ummenhofer eilt zum Haupteingang des Gebäudes, wird noch kurz vom Landrat abgefangen und öffnet dann den Feuerwehrschlüsselkasten, um sich Zugang zum Landratsamt und der Brandmeldeanlage zu verschaffen. "Zwei Melder wurden ausgelöst, einer in der Tiefgarage, der andere im Treppenhaus", gibt der mittlerweile eingetroffene Zugführer bekannt. Danach geht es Schlag auf Schlag.

Die insgesamt drei Löschzüge positionieren sich jeweils an zwei Seiten des Landratsamts und vor der Tiefgarage. Ein erster Trupp Atemschutz begibt sich daraufhin sofort zur Menschenrettung in das Gebäude, fünf weitere werden folgen. Gleichzeitig dringt ein weiterer Trupp in das nebelverhüllte Parkdeck vor. "Eine Person bewusstlos und nicht ansprechbar im Fahrzeug", gibt einer der Kameraden die Lage aus der Tiefgarage durch. Gekonnt hievt er und sein Kollege den Verletzten aus dem Fahrzeug, ein zweiter Trupp eilt mit einer Trage zur Unterstützung herbei, um den jungen Mann zu retten. Erst dann wird mit den Löschmaßnahmen begonnen. Zeitgleich wird ein Stockwerk höher die Drehleiter positioniert. Die Lage: Eine Person konnte sich aus dem verrauchten Landratsamt auf einen Balkon retten und musste von dort aus in Sicherheit gebracht werden. Währenddessen eilen insgesamt sechs Trupps durch das Kreishaus und suchen weitere Verletzte.

"Eine Person im ersten Obergeschoss Richtung Osten gefunden. Brauchen zweiten Trupp mit Trage, Person hat sich das Bein gebrochen", wird das Auffinden sofort an die Einsatzleitung mitgeteilt. Nach und nach werden so alle der insgesamt acht Verletzten vom Gebäude in das Lazarett gebracht. Um 20.25 Uhr heißt es dann schließlich "Wasser halt".

"Wir haben alle Vermissten gerettet, ziehen nun noch das Auto aus der Garage und bereiten dann den Rückzug vor", gibt Einsatzleiter Jochen Ummenhofer bekannt. Er und Abteilungskommandant Ralf Hofmann zeigten sich zufrieden mit der Leistung ihrer 70 Einsatzkräfte: "Es lief alles wie geplant." Mitarbeiter und Besucher des Landratsamts können also sicher sein, dass die Feuerwehr für den Ernstfall gewappnet ist.