Die Vereinigung will zunächst die Entwicklung den Sommer über abwarten, um dann im Herbst beraten zu können, wie unter der dann aktuellen Lage von Corona eine Fasnacht geplant werden kann. (Archivfoto) Foto: dpa

Finanzielle Verluste der Zünfte durch Corona. Entwicklung im Sommer soll abgewartet werden.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Die Zukunft der Narrenvereine und vor allem die Fasnacht 2021 unter den Vorzeichen von Corona - diese Themen beriet das Präsidium der Vereinigung der schwäbisch-alemannischen Narrenzünfte (VSAN) in einer Sitzung in Furtwangen. Finanzielle Verluste der Zünfte durch Corona standen ebenso auf der Tagesordnung wie Überlegungen, wie mit Corona eine Fasnacht aussehen könnte. Wichtig für die Zünfte ist unter anderem ein Soforthilfeprogramm des Landes für die Vereine der Breitenkultur.

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Die VSAN will zunächst die Entwicklung den Sommer über abwarten, um dann im Herbst beraten zu können, wie unter der dann aktuellen Lage von Corona eine Fasnacht geplant werden kann. Können Narrentreffen stattfinden? Ist eine Saalfasnacht möglich oder nur eine Straßen-Fasnacht im kleinen Rahmen?

Großen Wert darauf legte Präsident Roland Wehrle, dass man sich bei diesen Überlegungen mit dem Bund Deutscher Karneval und der Arbeitsgemeinschaft südwestdeutscher Narrenvereinigungen abstimmt und die gleiche Marschrichtung einschlägt. Für die VSAN sollen diese Planungen in der Herbsttagung am 17. Oktober in Laufenburg beschlossen werden.

Die Pflege der Fasnet als wichtiges Kulturgut habe einen hohen Stellenwert, so Roland Wehrle. Aber gleichzeitig müsse man sich eine gesamtgesellschaftlichen Verantwortung bewusst sein. Da sollte es mit der Abstimmung dieser Verbände zu einer bundeseinheitlichen Regelung für die Fasnet 2021 kommen. Auf jeden Fall will man eine generelle Absage der Fasnet 2021 – wie beim Golfkrieg 1991 – vermeiden, sondern die verschiedenen Formen der Fasnet einzeln prüfen.

Schwierige finanzielle Lage

Roland Wehrle informierte auch über die finanzielle Lage bei den Narrenzünften, die nicht einfach sei. Bei einer Umfrage unter den 68 Narrenzünften bekam er von 24 Zünften eine Antwort über die finanziellen Folgen von Corona für die jeweiligen Vereine. Nur drei Zünfte hatten in den vergangenen Wochen keine Einbußen zu verzeichnen, bei 21 dagegen gab es Verluste von insgesamt 280.000 Euro. Dabei muss man bedenken, dass beim Beginn der Einschränkungen durch Corona die Fasnet bereits erfolgreich abgeschlossen war. Die Verluste kommen also nur durch ausgefallene Veranstaltungen wie Stadtfeste und Einnahmeausfälle in Museen oder Zunftstuben zustande. Allerdings zeige sich auch das Land Baden-Württemberg solidarisch und habe ein Soforthilfeprogramm für die Vereine der Breitenkultur in Höhe von zehn Millionen Euro für die 9000 in Dachverbänden organisierten Vereine beschlossen. Dazu gehören neben den Narrenvereinen auch die Musik- und Gesangsvereine, Theater und Heimatpflege. Die Vereine erhalten hier über ihre Verbände je nach Mitgliederzahl Zuschüsse von 800 bis 1400 Euro.