Reagierte scharf auf die Kritik von Renate Breuning und Ulrich Fink: der Bundestagsabgeordnete Siegfried Kauder. Foto: Kienzler

Kritik von Renate Breuning und Ulrich Fink bemängelt. Vertrauensbruch vorgeworfen.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Einen "neuerlichen Vertrauensbruch" werfen Renate Breuning und Ulrich Fink dem CDU-Kreisvorsitzenden Siegfried Kauder vor. Kauder habe den Namen des von ihm vorgeschlagenen Schlichters, Erwin Teufel, über die Presse öffentlich gemacht. Das widerspreche einer in der Kreisvorstandssitzung vom 9. August "vertrauensvoll getroffenen Vereinbarung", "in dieser Sache nur noch gemeinsam an die Presse zu treten".

Nun teilten gestern Renate Breuning und Ulrich Fink dem Kreisvorsitzenden mit, dass sie einen mit ihm auf gestern anberaumten Gesprächstermin in der Kreisgeschäftsstelle nicht mehr für nötig halten. Der Termin mit Kauder habe sich "erübrigt". Als Begründung meinen Breuning und Fink, sie hätten Erwin Teufel einen Termin nach den Sommerferien vorgeschlagen, "den wir in den nächsten Tagen gemeinsam mit ihm noch abstimmen werden".

Erwin Teufel als Schlichter

Breuning und Fink begründen in dem Brief außerdem, warum sie das Schreiben auch an die Presse verteilten und schreiben dem Kreisvorsitzenden: "Da Sie auch den Termin in dieser Woche bereits der Presse mitgeteilt haben, sehen wir uns gezwungen, diese Mail zur Erklärung der geänderten Vorgehensweise der Presse weiterzuleiten." Breuning und Fink hatten mit dem ehemaligen Regierungspräsidenten Sven von Ungern-Sternberg ursprünglich einen anderen Schlichter vorgeschlagen, um offene Fragen mit Kauder zu klären. Wie Breuning betont, könne sie aber auch mit dem von Kauder benannten Erwin Teufel als Schlichter "sehr gut leben". Kauder habe weiter vorgeschlagen, dass sich zuerst sie und Fink alleine, ohne Kauder, mit Teufel treffen. Auch dieser Bitte des Kreisvorsitzenden werde nachgekommen.

Kauder reagierte scharf auf die Kritik von Renate Breuning und Ulrich Fink. So "verwahrt" er sich "mit Nachdruck" gegen die Behauptung von Breuning und Fink, er (Kauder) habe die Presse über den auf gestern vereinbarten Termin informiert, heißt es in der Pressemitteilung seines Berliner Büros. Diese Behauptung sei "genauso ungehörig wie der Vorwurf eines – zumal neuerlichen – Vertrauensbruchs". Weiter heißt es in der Pressemittelung von Kauders Büro: "Es stände Breuning und Fink gut an, sich für diese Entgleisung zu entschuldigen." Viele CDU Mitglieder verstünden ohnehin nicht mehr, was die sogenannten "Kauder-Kritiker" mit ihren Aktionen bezwecken. Wenn es ihnen um ein Gespräch mit Kauder gehen würde, hätten sie hierzu in den letzten Wochen genügend Gelegenheit gehabt.

Zumindest Renate Breuning sei lange genug im politischem Geschäft, um zu wissen, das so "unnötig Porzellan zerschlagen wird", betont das Büro des Bundestagsabgeordneten. Kauders vorherige Pressemeldung, man habe sich in der Kreis-CDU auf Erwin Teufel als Moderator für ein Gespräch geeinigt, sei von vielen CDU-Mitgliedern als Durchbruch gesehen worden. "Warum hätte man über eine derart positive Entwicklung Stillschweigen bewahren sollen, zumal der Name von Sven von Ungern-Sternberg als einseitiger Vorschlag im Raum stand?", hinterfragt Kauder. Er und Fink hätten sich in der Kreisvorstandssitzung am 9. August darauf geeinigt, Erwin Teufels Namen vor seiner Zustimmung nicht in ein öffentliches Kandidatenkarussell einzuspeisen.

An dieser Vereinbarung sei Renate Breuning nicht beteiligt gewesen. "Ihr konnte Siegfried Kauder deshalb auch nichts zugesagt haben", ist in der Pressemitteilung zu lesen. Weiter lässt Kauder mitteilen: "Einer Vereinbarung, in ›dieser Sache‹ nur noch gemeinsam an die Presse heranzutreten, wurde nicht getroffen. Eine solche käme auch einer Zensur gleich, die mit dem Amt eines Bundestagsabgeordneten nicht vereinbar wäre."