Bürgermeister Ralf Ulbrich (rechts) begrüßt die Gäste zur Einweihung des neuen Schulkomplexes in Deißlingen. Foto: Reinhardt

Der neue Schulkomplex in Deißlingen wurde am Freitagabend offiziell eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. Im Herbst ist ein "Tag der offenen Tür" geplant.

Deißlingen - Aus Kapazitätsgründen war der Empfang an diesem Abend nur für geladene Gäste. Doch, so kündigte Bürgermeister Ralf Ulbrich an, wird es im Herbst einen "Tag der offenen Tür" geben.

"Es ist kein bedeutender Tag heute aber ein bedeutender Anlass", begann Ulbrich seinen Rückblick auf die größte Investition der Gemeinde überhaupt. Ziemlich genau drei Jahre nach Baubeginn findet nun die feierliche Übergabe und Einweihung statt. Doch das Projekt hatte schon einen viel größeren Vorlauf. Bereits 2009 habe man über eine energetische Sanierung des damaligen Altbaus nachgedacht. Ein Jahr später, 2010, erfolgte eine Minimalsanierung des Musiksaals. Durch die unsichere Entwicklung aufgrund der Landespolitik wurde der Sanierungs- und Raumbedarf für die Schule zurückgestellt. 2015 wurde daher zunächst die benachbarte Mehrzweckhalle mit Lehrschwimmbecken saniert. Als dann, so der Bürgermeister, dieses Projekt abgeschlossen war und der Schulstandort für Grund- und Gemeinschaftsschule als gesichert galt, beschloss 2016 der Gemeinderat, die Planungen für das große Projekt anzugehen.

Größte Investition der Gemeinde

Als wirtschaftlichste Variante kristallisierte sich der komplette Rückbau der alten Gebäude heraus. Ein Architekten-Wettbewerb folgte 2017 und diesen gewann das Architektenbüro Bär-Stadelmann-Stöcker aus Nürnberg. Der Gemeinderat habe dann auch ein Ziel ausgegeben nämlich: "in strenges Kostenmanagement". Mit zunächst angenommenen elf Millionen Euro war diese bis dato die größte Investition der Gemeinde überhaupt. Doch während der Planung musste das Kostenbudget auf 11,6 Millionen Euro erhöht werden. Es folgten mehrere Einsparrunden, in denen Wünschenswertes gestrichen wurde. Nach aktuellem Stand, so Ralf Ulbrich, sind knapp elf Millionen Euro abgerufen. "Es könnte hier dank aller Beteiligten eine Punktlandung geben".

Bekenntnis zum Bildungsstandort

Das Ergebnis sei ein eindrucksvoller Beleg für die Bedeutung und das Bekenntnis zum Bildungsstandort Deißlingen. "Wir legen hier den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft der Gemeinde, denn Investition in Bildung ist gut angelegtes Geld".

Die Bläserklasse 4 der Aubert-Schule unter der Leitung von Volker Basler machte mit Musikstücken den Auftakt zur Einweihung. Ebenso trug die Schulband der Gemeinschaftsschule zum Gelingen des Festaktes bei.

Architekt Friedrich Bär erläuterte den Gästen im Anschluss das Konzept der Schule. Zwei Schulen in einem Gebäude war die Herausforderung. Sein größter Wunsch sei indessen, dass die Schüler das Gebäude annehmen und sich darin wohlfühlen.

Schulleiterin Ines Haßler (Aubert-Schule) und Konrektor Rainer Morschl (GMS) ließen die Geschehnisse Revue passieren und erläuterten das Konzept ihrer Schulen. Die Schulleiter: "Eine der größten Veränderungen der letzten Jahre war sicher die Wandlung von einer Schule mit Hausaufgabenbetreuung am Nachmittag, zu einer Ganztagesschule mit einem rhythmisierten, kindorientierten Tagesablauf." Bis zu 80 Kinder blieben derzeit über Mittag in der Schule. Ines Haßler: "Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen – diese afrikanische Sprichwort wurde oft zitiert. Auf Deißlingen trifft es tatsächlich zu."

Lieblingsplätze der Schüler

Zum Abschluss gab es noch einen Film über die Lieblingsplätze in der Schule. Rainer Morschl meinte dazu: "Wenn Schüler Lieblingsplätze in der Schule haben, ist das ein Kompliment für unsere Schulen." Pfarrer Felix Thome für die katholische Kirchengemeinde und der gewählte Vorsitzende der evangelischen Kirchengemeinde, Thoms Sülzle, nahmen dann die offizielle kirchliche Einweihung vor.

Zum Abschluss gab noch einen Stehempfang sowie einen Rundgang mit Architekt Bär und Bauleiter Ingolf von Schulz. Auf dem Schulhof tanzte die Tanz-AG der Klassen 5-7 der Gemeinschaftsschule. Im nächsten Jahr soll es noch ein großes Schulfest geben.