Die 60 Schülerinnen und Schüler der Falkensteinschule vor dem Wasserwerk Bernbach sind begeistert über den Werdegang des Wassers von der Quelle bis zum Wasserhahn. Foto: Zoller

60 Schulkinder wandern zur Quelle und lernen in der Natur wichtige Details zum Thema Wasser.

Zu einem außergewöhnlichen Schultag waren 60 Drittklässler der Falkensteinschule unterwegs, um mehr über das Quellwasser und die Wasserversorgung in Bad Herrenalb zu erfahren.

 

Elementarer Bestandteil

Für Wassermeister Stefan Nofer eine besondere Gelegenheit, um just am „Internationalen Weltwassertag“ auf die Bedeutung von Wasser als elementaren Bestandteil des Lebens hinzuweisen.

„Seit 1993 findet der Weltwassertag am 22. März statt und hat seit seiner ersten Durchführung an Bedeutung gewonnen“, so Nofer.

Er unternimmt alljährlich mit den Schülern der dritten Klasse eine besondere Wanderung zu einer der Quellen von Bad Herrenalb.

Sicherheit im Vordergrund

„Die Siebentälerstadt bietet mit ihren zahlreichen Quellen nicht nur eine gute, sondern zudem eine sichere Wasserversorgung“, so Nofer, der die Bedeutung von Sicherheit in den Vordergrund rückt. „Einfach jederzeit den Wasserhahn zu öffnen ist für uns heute selbstverständlich geworden, aber der Weltwassertag führt den Menschen vor Augen, dass weltweit rund zwei Milliarden Menschen keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Wasser haben.“

Menge und Qualität

Laut Unicef erschweren die Folgen des Klimawandels den Zugang zu sauberem Wasser, da sich die Intensität, Dauer und Verteilung der Niederschläge über die Jahreszeiten hinweg verändert. Und das wiederum beeinflusst die Menge und die Qualität des Trinkwassers.

Wetterextreme mit intensiven Dürreperioden sorgen für Wasserknappheit, während Starkregen zu Überschwemmungen führt.

In freier Natur

„Wasser ist ein kostbares Gut“, erklärte Nofer, der mit den Schülerinnen und Schülern zur Quellfassung „Wiesenwässerle“ aufbrach. Für die Drittklässler ein aufregendes Erlebnis, zumal der Unterricht nicht wie gewohnt im Klassenzimmer, sondern dieses Mal in freier Natur stattfand.

Gefasste Quelle

Um zur Quellfassung zu gelangen, war zunächst eine Strecke von knapp einer Stunde zu bewältigen. Dabei ging es zu Fuß vom Rathaus in Bernbach über den Pfahlwaldweg zur Quellfassung.

„Man sieht hier, wie das Wasser aus dem Berg zwischen Steinspalten herausspritzt“, erklärte Nofer, der von der gefassten Quelle berichtete, die durch ein Bauwerk geschützt ist. Das Quellwasser, das durch diverse Gesteinsschichten fließt, bevor es an das Tageslicht gelangt, begeisterte die Kinder, die das Ereignis mit „mega“, „krass“ und „toll“ kommentieren – und sich kaum eine Vorstellung davon machen konnten, wie das Wasser nun vom Berg in den Wasserhahn gelangt.

Brezeln und Getränke

Mit einem weiteren Fußweg ging es daher von der Quellfassung zurück nach Bernbach, um dort das Wasserwerk zu besichtigen, in dem das Quellwasser entsäuert und gefiltert wird. Im Wasserwerk konnten die Kinder einen Blick in den Entsäuerungskessel werfen und die Reinwasserkammer mit einem Speichervolumen von 150 000 Litern Wasser besichtigen. „Von hier aus werden mit einem weiteren Hochbehälter die Haushalte in Bernbach und Althof mit Trinkwasser versorgt“, berichtete Nofer.

Passender Abschluss

Nach Besichtigung des Wasserwerks gab es zur Stärkung Brezeln und Getränke, um final den Unterrichtstag in der Festhalle Bernbach mit dem Film „Der Kreislauf des Wassers von der Gewinnung über die Aufbereitung bis hin zur Abgabe und nachfolgender Reinigung“ zu vertiefen.

Für Nofer ein passender Abschluss, da „der Film eindrucksvoll vor Augen führt, dass das kostbare Gut Wasser nicht einfach so aus dem Wasserhahn plätschert.“

Übrigens: Die Stadtwerke Bad Herrenalb führen für Gruppen individuelle Wasserführungen durch. Anmeldung erforderlich.