Bessere Startchancen für Kinder in der Region sind das Ziel . Ab dem nächsten Schuljahr werden zunächst fünf Schule am Startchancen-Programm teilnehmen Foto: dpa/Z1020 Martin Schutt

Das Startchancen-Programm arbeitet auf individueller, institutioneller und systemischer Ebene.

Das Startchancen-Programm, das neue Bildungsprogramm von Bund und Länder, hat zum Ziel, Bildung unabhängig von der Herkunft der Kinder für alle zu ermöglichen. Schüler mit besonderem Unterstützungsbedarf sollen dadurch von Beginn ihres Bildungswegs genau die Hilfe bekommen, die sie brauchen.

Ein weiteres Ziel des Programms ist es, die Anzahl der Schüler, die die Mindeststandards in Deutsch und Mathematik verfehlen, zu halbieren. Dafür erhalten die teilnehmenden Schulen Mittel für zusätzliches Personal zur Stärkung sogenannter multiprofessioneller Teams, ein Chancenbudget für bedarfsgerechte Lösungen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung sowie Investitionsmittel für eine zeitgemäße und lernförderliche Lernumgebung.

Erste Tranche: 222 Schulen

Das Kultusministerium hat jetzt die erste Tranche der teilnehmenden Schulen bekannt gegeben.

Ab dem kommenden Schuljahr werden zunächst 222 Schulen teilnehmen. Der Auswahl der Schulen liegen wissenschaftsgeleitete Kriterien zugrunde. Baden-Württemberg profitiert dabei von dem bereits entwickelten Sozialindex. Im Bereich des Schulamts Donaueschingen werden folgende Schulen am „Startchancen-Programm“ von Beginn an teilnehmen: Berneckschule( Grundschule in Schramberg), Friedensschule (Ganztagesgrundschule in Wahlform in Schwenningen), Gartenschule (Grundschule in Schwenningen), Golden-Bühl-Schule (Gemeinschaftsschule in Villingen) und Schulverbund am Deutenberg (Werkreal- und Realschule).

Ein Schlüssel zur Bildung

Das Startchancen-Programm fügt sich dabei nahtlos in die jüngsten Beschlüsse der grün-schwarzen Koalition für eine bessere Bildung in Baden-Württemberg ein. „Mit dem Koalitionspartner haben wir uns kürzlich auf ein umfassendes Paket zur Sprachförderung in der Kita und Grundschule sowie auf die größte Bildungsreform seit mehr als zehn Jahren geeinigt. Das Startchancen-Programm ist ein weiterer wichtiger Baustein, um die Bildungsgerechtigkeit im Land zu stärken. Es ist eine bedeutende Investition in unsere Kinder und Jugendlichen und damit in Wirtschaft, Wohlstand und Demokratie - ein Beitrag zur Zukunftssicherung“, erklärt die Landtagsabgeordnete Martina Braun (Grüne).

Sie betont auch: „Sprache ist der Schlüssel für einen guten Start in die Bildungslaufbahn. Sie öffnet die Tür in die Welt der Bildung. Nur wenn Kinder die Unterrichtssprache beherrschen, können sie richtig lesen, schreiben und rechnen lernen. Mit dem Startchancen-Programm knüpfen wir direkt daran an und stärken diese für den Bildungserfolg entscheidenden Basiskompetenzen.“

In den kommenden zehn Jahren werden dank des Startchancen-Programms mit je etwa 1,3 Milliarden Euro aus Bundes- und Landesmitteln nicht nur enorme Summen an Schulen im Land fließen, sondern dies erstmals auch im großen Stil ziel- und bedarfsgenau dorthin, wo Unterstützung am nötigsten ist. Das Programm soll bis zum Schuljahr 2027/2028 auf 540 Schulen ausgeweitet werden.

Es arbeitet auf drei Ebenen: Im Fokus steht die individuelle Förderung der Schüler. Auf institutioneller Ebene soll die Schulgemeinschaft gestärkt werden. Und auf systemischer Ebene werden Kooperationen und Netzwerke zwischen den beteiligten Akteuren auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene geschaffen.