Verdiente Tennenbronner Bürger sowie Blutspender wurden vom stellvertretenden Ortsvorsteher Volker Maier-Juranek (Zweiter von links) und von Gerhard Nöhre (Zweiter von rechts), dem Vorsitzenden des DRK-Ortsvereins, anlässlich einer Feierstunde gewürdigt. Foto: Göker Foto: Schwarzwälder-Bote

Verdiente Tennenbronner Bürger für deren ehrenamtliches Engagement mit Wappentellern geehrt

Von Martin Göker

Schramberg-Tennenbronn. Der stellvertretende Ortsvorsteher Volker Maier-Juranek zitierte den britischen Schriftsteller James Matthew Barrie: "Wenn Du Sonnenschein in das Leben anderer bringst, werden seine Strahlen auch Dich treffen".

Die Ehrung verdienter Tennenbronner Bürger und Blutspender, dieses Jahr im evangelischen Gemeindesaal, stand auf der Tagesordnung. "Sie, die sich seit Jahren freiwillig für andere engagieren, haben viel Sonnenschein in das Leben anderer Menschen und damit viel Helligkeit und Wärme in unsere Gemeinde gebracht", sagte Volker Maier-Juranek. "Die heutige Feierstunde zeigt Ihnen, wie sehr wir Ihr ehrenamtliches Handeln schätzen und wie viel Anerkennung es gefunden hat. Heute steht im Rampenlicht, was Sie alles für andere tun." Man brauche sich nur einmal in Tennenbronn umschauen. Man sehe, dass in nahezu allen Lebensbereichen ehrenamtlich Tätige anzutreffen sind.

"Die einen trainieren Jugendmannschaften, andere bringen den Kleinen das Musizieren bei, andere helfen bei Hausaufgaben, wieder andere besuchen Kranke oder helfen bei Feuer und anderen Notfällen". Sie trügen dazu bei, dass die vielfältigen Aufgaben in Tennenbronn gut erfüllt werden. Sie sorgten dafür, dass die sozialen Netze intakt blieben und Tennenbronn ein breites Angebot an Freizeitmöglichkeiten habe.

Mit ihrem Wirken zeigten die ehrenamtlich Tätigen, dass Mitmenschlichkeit und Gemeinsinn in Tennenbronn fest verankert sind und das diese Werte in der Gesellschaft hoch im Kurs stehen. Sich um andere Menschen zu kümmern und für das Allgemeinwohl zu wirken fordere einem manchmal einiges ab. Engagement koste Kraft. Der Sonnenschein, den ehrenamtlich Engagierte anderen bringen, strahle auf sie zurück.

Mit dem Wappenteller, Stufe III, geehrt wurden: u Stefan Kaltenbacher für 30-jährige Mitgliedschaft im Musikverein "Frohsinn", wo er von 1999 bis 2006 stellvertretender Vorsitzender war. u Hildegard Röck für 39-jährige aktive Mitgliedschaft im evangelischen Kirchenchor Tennenbronn. u Jürgen Fleig für 30-jährige aktive Mitgliedschaft im Musikverein "Harmonie" und 22-jährige Tätigkeit als Notenwart. u Regina Staiger für 20-jährige aktive Mitgliedschaft im Musikverein "Harmonie", für zehnjährige Tätigkeit als Dirigentin und Jugendleiterin und 13-jährige Tätigkeit als Ausbilderin. u Annette Wälde für 30-jährige aktive Mitgliedschaft im Akkordeonorchester mit Trachtengruppe, für siebenjährige Tätigkeit als zweite Kassiererin und neunjährige Tätigkeit als Ausschussmitglied. u  Stefanie Staiger für 30-jährige aktive Mitgliedschaft im Akkordeon-Orchester. Dort war sie von 2001 bis 2004 stellvertretende Vorsitzende, von 2005 bis 2006 stellvertretende Schriftführerin. Seit 2009 ist sie stellvertretende Vorsitzende. u Elmar Moosmann für 30-jährige aktive Mitgliedschaft im Akkordeon-Orchester. Von 1996 bis 1998 war er stellvertretende Vorsitzender. u Eduard Kopp für elfjähriges ehrenamtliches Engagement im Tennenbronner Gemeinderat-, beziehungsweise Ortschaftsrat.

Schramberg-Tennenbronn (gö). Wenn er ein Beispiel für praktizierte Nächstenliebe geben müsste, falle ihm die Blutspende als eine der ersten Aktionen ein, meinte Gerhard Nöhre, der Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Tennenbronn.

In einer Feierstunde wurden neben Bürgern, die sich im Verein und in der Kommunalpolitik engagieren, auch treue Blutspender geehrt.

Jährlich fänden über 35 000 Blutspende-Aktionen statt, bei denen drei Millionen Blutspenden entgegengenommen würden, teilte Gerhard Nöhre mit. Über 200 000 ehrenamtliche Helfer des Roten Kreuzes seien dabei im Einsatz. Der Bedarf an Blutspenden steige ständig weiter. Besonders während der Urlaubszeit seien Blutkonserven immer knapp. Dabei seien Unfälle nicht einmal die größten Blutverbraucher. An erster Stelle stünden nach einer Übersicht des Deutschen Roten Kreuzes mit 19 Prozent die Krebs-Erkrankungen. Es folgten die Herzerkrankungen sowie Magen- und Darmerkrankungen mit jeweils 16 Prozent und erst an vierter Stelle die Unfälle mit zwölf Prozent. Blut könne nicht künstlich hergestellt werden. Es sei ein lebendes Organ, das aus vielen Einzelbestandteilen bestehe. Das Blut mit seinen lebenswichtigen Funktionen könne nur vom Körper selbst hergestellt werden. Deshalb sei es für viele Menschen lebenswichtig, dass andere Menschen bereit sind, von ihrem kostbaren Blut etwas für Kranke und Verletzte abzugeben. "In Tennenbronn konnten wir in den fast 40 Jahren Blutspendenaktionen rund 15 000 Blutkonserven entgegen nehmen", gab Gerhard Nöhre zu verstehen. Das sei im Landesvergleich ein stolzer Wert. Wenn man sich aber vor Augen führe, dass in Baden-Württemberg in der Woche 10 000 Blutspenden gebraucht werden, wisse man auch dass auch in Zukunft viele Helfer nötig sein werden. "Deshalb haben wir in diesem Jahr vier Termine angeboten, um möglichst vielen Spendern die Möglichkeit zu geben, Blut zu spenden. Nach Auskunft des DRK-Vorsitzenden fanden in Tennenbronn früher zwei Blutspendentermine pro Jahr statt, seit 1997 drei und in diesem Jahr bestand dort sogar viermal die Möglichkeit, Blut zu spenden.

Wie Nöhre außerdem zu verstehen gab, wurden bei den drei Tennenbronner Blutspendenterminen, die in der Zeit vom 1. Juni 2008 bis 30. Mai 2009 stattfanden, 461 Blutkonserven gewonnen. 674 Konserven waren es bei den vier Terminen in der Zeit vom 1. Juni 2009 bis zum 31. Mai 2010. Gerhard Nöhre: "Diese Ergebnisse und Zahlen wären nicht möglich, wenn es in der vordersten Reihe an der Blutspenderfront, nicht Menschen wie Sie gäbe, die bereit sind, unentgeltlich, ohne Ansehen des Empfängers, zu geben, zu helfen und das in einer Zeit, in der Eigennutz und Profitdenken um sich greifen, Gegenbeispiele eines menschlichen Miteinanders zu geben

Für zehnmaliges Blutspenden geehrt wurden Reinhold Broghammer, Manuela Broghammer, Andreas Ginter, Reinhard Günter Lothar Kaspar, Christoph Moosmann, Sonja Schiele und Dietmar Seidenberg. 25 mal gespendet hatten Michael Günter, Elisabeth Moosmann, Udo Reinke, Karl-Heinz Sitzberger und Lucia Staiger. 50 mal gespendet hatten Veronika Breithaupt, Helga Hummel Sabina Kaltenbacher, Dieter Moosmann Lothar Muhr, Erich Müller, Gertrud und Roland Oehl. Manfred Köser wurde für 75 Blutspenden geehrt.

Für den musikalischen Rahmen der Veranstaltung sorgten Martin Hafner und Peter Woelke von der Jugendmusikschule Schramberg.