In Rottweil gibt es künftig eine neue Stelle Schulsozialarbeit für die Gymnasien – am Gymnasium Schramberg (Bild) wird dies nur noch bei Bedarf angeboten. Foto: Wegner

In Schramberg wird gestrichen, in Rottweil für die Gymnasien eine Stelle eingerichtet.

Schramberg - Mit dem jüngsten Beschluss des Verwaltungsausschusses gibt es für das Gymnasium Schramberg nur noch bei Bedarf Unterstützung durch einen Schulsozialarbeiter. In anderen Schulen läuft dies anders.

Da der bisherige Einsatz des Schulsozialarbeiters in der Hausaufgabenbetreuung so nicht mehr bezuschusst werden konnte, musste sich die Stadt eine andere Lösung überlegen – die bisherigen Stellenanteile werden für die Grundschulen genutzt (wir berichteten).

Andernorts und bei anderen Schulen wird jedoch anders verfahren. So hat die Stadt Rottweil beispielsweise jüngst erst die Stelle eines Schulsozialarbeiters ausgeschrieben. Ab dem kommenden Schuljahr soll ein Diplom-Sozialpädagoge für die drei allgemein bildenden Gymnasien und die Konrad-Witz-Schule zur Verfügung stehen, wie der Schulleiter des Droste-Hülshof-Gymnasiums, Stefan Maier, auf Anfrage sagt. Und dies auch an Nachmittagen – was sich Schulleiter Bernhard Dennig am Gymnasium Schramberg so eigentlich auch gewünscht hatte.

An den Beruflichen Schulen in Sulgen gibt es nach Aussage von Schulleiter Axel Rombach für die 1250 Schüler insgesamt 2,7 Stellen für die Schulsozialarbeit und die Jugend- und Berufshilfe. Eine stundenmäßige Aufteilung kann Rombach zwar nicht nennen, da diese aufgrund der Überlagerung von Aufgaben und Zuständigkeiten nur sehr ungenau wäre. Die drei Personen seien bei der Stiftung Lernen, Fördern, Arbeiten angestellt und würden vom Landkreis bezahlt.

Zu ihren Aufgaben gehörten die klassische Schulsozialarbeit wie beraten, begleiten, unterstützen in persönlichen Lebenskrisen, Präventionsarbeit und der Kontakt zum Jugendamt. Aufgaben in der Jugend- und Berufshilfe sind das Beraten bei der Berufswahl, Bewerbung, Praktikums- und Ausbildungsplatzsuche; die Unterstützung in der Praktikumsbetreuung, Organisation von Kontakten zu Behörden wie der Arbeitsagentur und Kammern.

Darüber hinaus unterstützten die Schulsozialarbeiter den Geschäftsführenden Schulleiter bei der Überwachung und Einhaltung der Berufsschulpflicht im Landkreis, berieten und betreuten Flüchtlinge in Schule sowie Praktikum und hielten Kontakt zu den Integrationsbeauftragten und betreuenden Personen.

Die drei Personen arbeiteten am Vormittag und am Nachmittag, da der Bedarf sowohl am Vormittag, als auch am Nachmittag bestehe. Am Vormittag gebe es die Möglichkeit, mit einer ganzen Klasse Gespräche zu führen. Am Nachmittag würden Gespräche oft auch mit den Erziehungsberechtigten geführt. Längere Gespräche mit Schülern seien eben auch nur dann möglich, wenn diese keinen Unterricht hätten.

Der Bedarf an Gesprächen, so Rombach, entstehe oft sehr spontan und aus einer bestimmten Situation heraus. Der Schule ist es wichtig, dass immer eine Unterstützung vor Ort sei, um in Krisenfällen reagieren zu können. Die Gespräche würden oft von den Lehrkräften vermittelt, die auch den Kontakt herstellten.

"Eine ganztägig angebotene Schulsozialarbeit und Jugend- und Berufshilfe ist für uns zu einem festen Bestandteil des Schullebens geworden und sichert in vielen Fällen die Bewältigung und Prävention von Problemen", sagt Rombach. "Ich bin mir sicher, dass die Schulsozialarbeit dazu beiträgt, Schulabbrüche zu reduzieren und die Vermittlung in Ausbildung und Arbeit deutlich verbessert."