Kommunales: Gemeinsamer Antrag von CDU und Freier Liste / Dorothee Eisenlohr ist vorbereitet

Die CDU und die Freie Liste haben im Verwaltungsausschuss beantragt, ab nächstes Jahr Wohnmobilisten in drei Stadtteilen entsprechende Plätze zur Verfügung zu stellen.

Schramberg. Der Antrag komme passend, hatte OBin Dorothee Eisenlohr die Ankündigung kommentiert – die Verwaltung habe für eine solche Maßnahme Geld in den Haushalt eingestellt.

So biete sich laut CDU und Freier Liste in Schramberg-Tal der Parkplatz der "Szene 64" in der Geißhaldenstraße 49 dafür an. Die Innenstadt und alle Sehenswürdigkeiten seien zu Fuß zu erreichen. Der Platz liege sehr ruhig am Fuße des Schloßbergs. Zusätzlich werde die geplante Renaturierung des Lauterbaches 2021 für eine tolle Atmosphäre sorgen.

In Tennenbronn würde sich das Grundstück an der Ecke Waldwinkel/Auerhahnweg neben dem Ferienpark anbieten. Dies liege in einer tollen Landschaft neben dem künftigen sanierten Freibad.

In Waldmössingen sei eine Überplanung des gesamten Freizeitgeländes angekündigt. Sicherlich finde man dabei im aufgezeigten Areal einen geeigneten Platz.

Seit der Ausweisung des ersten deutschen Reisemobilstellplatzes im ostbayerischen Viechtach im Jahre 1983 habe sich der Reisemobiltourismus von einem anfangs noch belächelten Nischenmarkt zu einem boomenden Segment im Deutschlandtourismus entwickelt. Den über 450 000 allein in Deutschland zugelassenen Reisemobilen stünden über 3600 Stellplätze aller Größen- und Qualitätsstufen gegenüber.

Mit der Entwicklung zu immer größeren, besseren und in der Nähe zu touristischen Anziehungspunkten gelegenen Stellplätzen habe sich der Reisemobiltourismus längst zu einer eigenständigen Urlaubsform entwickelt, die die spezifischen Wünsche und Bedürfnisse von Reisemobiltouristen zu berücksichtigen suche.

Um den Aufwand und Nutzen in einem vernünftigen Verhältnis zu halten, sollte in Schramberg das vom Deutschen Tourismusverband empfohlene Szenario 2 (Stellplatz als dienende Nebenanlage, meist Touristikplatz) umgesetzt werden, regen die CDU und die Freie Liste an: Die Anzahl der Stellplätze ordnet sich der genehmigten Hauptnutzung unter (bis 15 Stellplätze mit einer maximalen Breite von fünf Metern) und erlaub einen maximal drei Tage langen Aufenthalt ohne Campingcharakter. Laut dem Verband sei dann solch eine Anlage – egal ob ein Bebauungsplan vorhanden sei – oder im ungeplanten Innenbereich zulässig.

Reisemobilisten suchten Ziele auch abseits der ausgetretenen Pfade des Massentourismus. Sie seien finanziell weitgehend gut gestellt und unabhängig. Reisemobilisten bevorzugten vor allem Kurzreisen innerhalb von Deutschland und seien gerade deshalb für den Tourismus ausgesprochen attraktiv.

Da sie von jeher eine Struktur außerhalb der Campingplätze suchten, habe sich für sie eine eigene Infrastruktur entwickelt. "So ist es heute für jede Stadt eine absolute Pflicht, sich dieser neuen Herausforderung und Entwicklung im Bereich Tourismus zu stellen", heißt es in dem Antrag.

Das Kraftfahrt-Bundesamt gebe die Zahl der in Deutschland zugelassenen Reisemobile mit über 600 000 Fahrzeuge an, hinzu kämen rund 100 000 weiter umgebaute Personenwagen. In Europa insgesamt seien rund zwei Millionen Reisemobile unterwegs.

In der Regel gebe es drei verschiedene Interessengruppen mit unterschiedlichen Anforderungen an die Umgebung von einem Reisemobilstellplatz.

Die erste Gruppe suche die fußläufige Nähe zu einer Stadt. Museen, Kirchen, Shoppen, Bummeln, Einkehren, Kultur, Sehenswürdigkeiten würden gesucht, dies sei in Schramberg-Tal zu finden.

Die zweite Gruppe suche die Natur und das Abenteuer. Gerne auch etwas außerhalb einer Gemeinde: Schwarzwald, Outdoor, schwimmen, biken, wandern, klettern und Naturerlebnisse stünden auf deren Plan. Dies biete Tennenbronn, "wo sich der Schwarzwald von der schönsten Seite zeigt".

Die dritte Gruppe sei mit Familie unterwegs. Kinder, spielen, Bauernhof, Tiere, erleben, grillen und Feuer seien hier die Bedürfnisse. Waldmössingen biete für die Familien hier einiges und werde einige Wohnmobilfamilien anziehen, so die Antragsteller aus den beiden Fraktionen.

In einer ersten Sitzung der Arbeitsgruppe "Wohnmobilstellplätze für Schramberg" sei man sich einig gewesen, dass es sich für Schramberg mit seinen Stadtteilen anbiete, in mehreren Stadtteilen für alle drei Interessengruppen Plätze anzubieten.