Aus der Kirchplatzschule soll ein Kindergarten werden. Eine erste Schätzung bringt Kosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro zutage. Dies ist einigen Ratsmitgliedern zu viel. Foto: Wegner Foto: Schwarzwälder Bote

Betreuung: 1,5 Millionen Euro geschätzt

Schramberg. In dieser Woche sollen die Container zur ehemaligen Sulgener Grundschule am Kirchplatz kommen. Es gebe zwar noch keine genaue Planung für den Umbau der Schule zu einem Kindergarten, sagte Oberbürgermeister Thomas Herzog im Verwaltungsausschuss.

Im Zuge der Grundsatzdiskussion Schulcampus sei aber beschlossen worden, diese einzurichten, ergänzte Fachbereichsleiter Berthold Kammerer. Vorgesehen sei, drei Gruppen unterzubringen, eine erste Kostenschätzung belaufe sich auf 1,5 Millionen Euro.

Als Interimslösung für zwei Gruppen, für die ein großer Bedarf bestehe und die ausgebucht seien, sollen nach Kammerers Worten noch in dieser Woche entsprechende Module auf dem bisherigen Schulhof aufgestellt werden. Dafür seien im derzeitigen Haushalt 90 000 Euro eingestellt, informierte Kammerer. Darüber hinaus seien aber nochmals Gelder in gleicher Höhe außerplanmäßig erforderlich.

Er habe schon bei der ersten Vorstellung moniert, dass die Kosten für den Umbau einer bislang funktionierenden Schule zu einem Kindergarten in Höhe von 1,5 Millionen Euro zu hoch seien, betonte Freie-Liste-Sprecher Udo Neudeck. Er stimme zu, dass in den Haushalt 2019 Gelder für die Planung eingestellt werden sollen – dies bedeute aber nicht gleichzeitig, dass er dann auch dem Umbau zustimmen werde.

Beschlusslage sei momentan, so informierte Thomas Herzog, dass die Kirchplatzschule zum Kindergarten wird. Aus der Planung komme eine Zahl raus, dann müsse das Gremium neu entscheiden, sagte er.

Auch die CDU habe die Summe von 1,5 Millionen Euro gestört, schlug Jürgen Winter in die gleiche Kerbe. Sein Fraktionskollege Uli Bauknecht forderte hinsichtlich der Summe "eine klare Ansage an den Architekten".

Die 1,5 Millionen Euro seien lediglich "ein erster Aufschlag", konkretisierte Stadtplaner Andreas Krause die Zahlen. Dabei habe man versucht, in den einzelnen Gewerken nachzuvollziehen, was im Kindergartenbau komme. Dabei nannte er den Brandschutz, Fluchtwege, zusätzliche Außentreppen und einen Aufzug hinsichtlich Behindertenfreundlichkeit, der eventuell wegen des Denkmalschutzes einer Sonderregelung bedürfe. Auch die Außenanlage Schulhof sei mit drin, und rein das Anfahren des Gebäudes mit Glasfaser werde 150 000 Euro kosten. Er rechne eher mit 1,1 Millionen Euro, 1,5 Millionen seien die Obergrenze gewesen. Denken müsse man bei der Sanierung zudem an die Dämmung und an Fenster, da die vorhandenen Schwingfenster für den Kindergartenbereich nicht ideal seien. "Da werden wohl 1,5 Millionen nicht reichen, wenn man alles hört", warf Winter ein.

Mirko Witkowski (SPD/Buntspecht) riet dazu, abzuwarten, bis die Planung fertig sei – "dann schauen wir drauf", war seine Ansicht.