Jan-Philipp Berner und Johannes King auf der Düne vor dem "Söl’ring Hof" auf Sylt. Foto: Klaus Lorke Foto: Schwarzwälder Bote

"Gault & Millau": Johannes King für Authentizität ausgezeichnet

Schramberg/Sylt. Queller, Strandportulak und Strandwegerich, Salzmelde, Salzmiere und Weidenröschen – der gebürtige Schramberger Johannes King, der sich seit Sommer dieses Jahres verstärkt auf seine Rolle als Patron und Gastgeber im "Söl’ring Hof" konzentriert, ist im Duo mit seinem Küchenchef Jan-Philipp Berner von der jüngst erschienenen Ausgabe 2019 des Restaurantführers Gault & Millau als "Koch des Jahres" ausgezeichnet worden.

Gemeinsam mit Berner hat King in den vergangenen Jahren eine authentische norddeutsche Küche entwickelt, die ganz auf die Qualität hochwertiger und vergessener regionaler Produkte setzt, die in ihrer jeweiligen Saison eingesetzt werde. Und genau dies honoriert der "Gault & Millau" mit seiner Bewertung.

Auszeichnungen seien eine Basis im Nachhinein, "nicht unser Ansporn", sagt King im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. "Wir bleiben brav auf dem Boden", meint er hinsichtlich der mittlerweile immer mehr werdenden Ehrungen, die er sich nach seinem ersten Michelin-Stern 1993, damals als Küchenchef im "Grand Slam" in Berlin erkocht hat, und dem 2004 auf Sylt ein zweiter folgte.

"Unverwechselbar und unglaublich köstlich" bezeichnet King das, was der Kreislauf der Natur im Norden wachsen lasse. Dazu gehöre aber auch ein Verzicht, bestimmte Produkte dann nicht anzubieten, wenn sie keine Saison hätten. Dieser Verzicht beinhalte aber auch einen Lustgewinn, weiß King. Und schwärmt von den sogenannten Knickfrüchten wie Eberesche und Wildpflaume, bei der vor allem letztere, eine eigentlich herbe Frucht, "in ihrer Zeit perfekt schmeckt".