Josef und Berta Schuler feiern heute Diamanthochzeit im kleinen Kreis zu Hause. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Berta und Josef Schuler seit 60 Jahren verheiratet / Arbeit prägt das ganze Leben

Schramberg-Sulgen (lh). Berta und Josef Schuler in der Heiligenbronner Straße in Sulgen blicken am heutigen Samstag auf 60 gemeinsame Ehejahre zurück. Zu ihrer Diamanthochzeit gratulieren ihnen drei Kinder, acht Enkel und drei Urenkel.

Das Arbeiten begleitete das Jubelpaar ein Leben lang, für Hobbys blieb kaum Zeit. Josef Schuler wurde am 22. Februar 1930 in Sulgen in der Hardtstraße geboren. Nach Abschluss der Volksschule erlernte er den Beruf des Schreiners bei seinem Onkel Johannes Schuler. Später wechselte er zur Schreinerei Ganter in der Talstadt, die später den Betrieb mit einem Neubau in die Aichhalder Straße auf den Sulgen verlagerte. Nach zwölf Jahren in der HAU folgte ein letzter Wechsel ins Schramberger Krankenhaus bis zur Rente im Jahre 1993.

Berta Schuler kam am 9. Oktober 1932 auf dem Deisenhof als Berta King zur Welt. Nach der Schule lernte sie den Beruf als Schneiderin und ging für ein paar Jahre in einen Haushalt nach Tübingen, um Kochen zu lernen. Bis zur Heirat im Jahre 1955 arbeitete sie im Bekleidungshaus Holzherr in Schramberg als Verkäuferin und Näherin. Obwohl sich das Paar seit Kindheitstagen kannte, kamen sie sich erst bei der Hochzeit von Bertas Schwester im Jahre 1948 näher und gingen von dort an gemeinsame Wege. 1966 kauften sie ein Haus in der Heiligenbronner Straße, in dem sie heute noch wohnen.

Sie bauten es um und richteten eine Pension mit drei Zimmern und fünf Betten ein. Die Gäste zu versorgen, war viele Jahre die Aufgabe von Berta Schuler, die als dreifache Mutter auch einen großen Garten umtrieb und zudem in einer benachbarten Gaststätte als Küchenhilfe arbeitete. Trotzdem fand sie noch Zeit für Basteleien, fürs Malen und Nähen. Einige Werke schmücken die Wohnung. Seit ihrem Schlaganfall im Jahre 2000 sind diese Hobbys nur noch eingeschränkt möglich, sie ist auf die Pflege ihres Mannes angewiesen. Josef Schuler steht dagegen bis heute mitten im Arbeitsleben. Auf die Frage, welche Hobbys er habe, sagt er humorvoll: "eine Freizeitbeschäftigung bei meinem Sohn Klaus."

Bei dessen Garten- und Landschaftsbauunternehmen schleift er seit mehr als 25 Jahren Schneidewerkzeuge und -maschinen. Allerdings sei bei ihm jeder Tag anders. Manchmal sei ihm morgens etwas schwindlig, räumt er ein. Und wenn es nichts zu schleifen gibt, wird Holz gesägt und gehackt zum Heizen im Winter. "Auf der faulen Haut zu liegen, das ist nichts für mich", äußert der Jubelbräutigam, der den Kauf eines Kreidler-Motorrads 1961 als größte Errungenschaft bezeichnet. Daraufhin erwarb er als 31-Jähriger den Führerschein. Der Ehrentag wird heute zu Hause im Familienkreis gefeiert.