Mit ihrem "Zebrastreifen"-Foto sorgten die "Schnupfelfinger Schnoogadatscher" für ordentlich Furore. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

"Schnupfelfinger": Deko sorgt zuhause für närrische Stimmung

Schramberg. Auch wenn Umzüge und Bälle in diesem Jahr wegen Corona abgesagt sind: Die Fasnet fällt für begeisterte Narren nicht komplett aus. Dies sieht auch Thomas Kuhner, Gründungsmitglied der "Schnupfelfinger Schnoogadatscher", so.

Zunächst aber ein Blick zurück: Die Idee zur Gründung der Fasnetsgruppe sei 2006 entstanden. Zunächst seien er und die wenigen anderen Zunftmitglieder anonym auf der Fasnet in Schramberg und Umgebung unterwegs gewesen, bevor das Ganze im Folgejahr in der "Hoorig Katz" veröffentlicht wurde, erinnert sich Kuhner. 2008 habe Harald Burger sie zum ersten "Schnoogadatscher"-Hausball überredet, der seitdem fester Bestandteil der Schramberger Fasnet ist. "Neben der Teilnahme am Umzug am Fasnetsmontag ist unser Ball am Fasnetsfreitag zu unserer Hauptaufgabe geworden", erklärt Kuhner. Das Programm des Balls werde jeweils von einem Freundeskreis mit rund zehn Personen auf die Beine gestellt.

"Bereits im Herbst war ja absehbar, dass der Ball dieses Jahr nicht möglich sein würde und auch die Fasnet nahezu gänzlich abgesagt wird", bedauert er. Auch an 1991, als die Fasnet wegen des Golfkriegs schon einmal ausgefallen war, erinnert er sich noch gut. Damals war er zwölf Jahre alt – und habe die Absage "schon damals sehr bedauert". Auch wenn er es sehr schade finde, dass die Fasnet in diesem Jahr nicht stattfindet, ist dies für ihn dennoch "absolut nachvollziehbar". "Doch fehlt uns auch eine ganz besondere Tradition, die sich in den Jahresablauf einfügt und diesen gliedert", ergänzt er.

Trotzdem werde sein Häs dieses Jahr nicht im Schrank bleiben. "Die Fasnetsdeko mit Maske und Girlanden hat die Weihnachtsdeko abgelöst und so wird die Fasnet auch zuhause sichtbar", sagt er. Bei einem begeisterten Musiker wie Thomas Kuhner darf auch die passende Musik nicht fehlen. So seien bei ihm bereits der Schramberger und der Schnupfelfinger Narrenmarsch am Klavier erklungen. Auch auf der Facebookseite der Gruppe könnte dieser Tage der ein oder andere Fasnetsbeitrag erscheinen. "Der ›Hans im Schnoogaloch‹ wird so doch auch im Jahr 2021 ein klein wenig sein Lächeln durch die Schnupfelfinger und Schramberger Gassen schicken", ist sich Kuhner sicher.

Auch der Rückblick auf die vergangene Fasnet weckt bei ihm positive Erinnerungen. Den "Schnupfelfingern" sei 2020 mit ihrem Ball unter dem Motto "1000 Zebrastreifen für Schnupfelfingen" ein großer Coup gelungen. "Wir haben Bezug auf die Initiative des Verkehrsministerium Baden-Württemberg genommen, an der auch Schramberg teilgenommen hat", sagt er. Der Ball sei einer der aufwendigsten gewesen. Das Foto mit nahezu allen Gruppenmitgliedern auf dem Zebrastreifen vor dem Heilig-Geist-Kindergarten habe für besondere Furore gesorgt, erinnert sich Kuhner. Nach der Veröffentlichung im Schwarzwälder Bote sei die Gruppe sogar von der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg kontaktiert worden – die Begeisterung war groß, dass auch "Schnupfelfingen" sich für die Verkehrssicherheit einsetzt.

Zwar findet er es sehr schade, dass der traditionelle Ball am Fasnetsfreitag in diesem Jahr pausieren muss. Dennoch versucht Kuhner in der Pause eine Chance für 2022 zu sehen. "Ich bin mir sicher, dass wir für das kommende Jahr viele neue Ideen sammeln und wieder einen kreativen Ball auf die Beine stellen werden", gibt sich Kuhner zuversichtlich.

Es sei denkbar, dass sich die Gruppe über die hohen Fasnetstage online verabredet: "Es wäre eine gute Idee, sich als Zunft am Fasnetsfreitag digital zu treffen. Bei unserer Anzahl an Mitgliedern ist davon auszugehen, dass dieses Meeting mit der ganzen Zunft relativ stabil laufen müsste", meint Thomas Kuhner mit einem Lächeln.