Der Gemeinderat vergab in seiner jüngsten Sitzung die Abrissarbeiten für das ehemalige Gasthaus Landpost. Archivfoto: Reutter Foto: Schwarzwälder-Bote

Beschluss: Gemeinderat einigt sich auf Abrissfirma / Bürgermeister freut sich über Töchterchen

Während nach der Sommerpause in der Gemeinderatssitzung die Abrissarbeiten der "Landpost" auf dem Plan standen, empfing Bürgermeister Wörpel seine Tochter im Klinikum.

Schönwald. Einen etwas ungewohnten Anblick erlebten die Besucher der ersten Gemeinderatssitzung nach der Sommerpause in Schönwald: Die Sitzung wurde von Bürgermeister-Stellvertreter Adalbert Oehler geleitet, und der neue Hauptamtsleiter Andreas Herdner saß zu seiner Rechten. Des Rätsels Lösung: Zur Mittagszeit hatte sich Bürgermeister Christian Wörpel mit Frau Kathrin auf den Weg ins Klinikum gemacht und waren zur der Zeit der Sitzung bereits stolze Eltern eines Mädchens, wie Oehler bekannt gab. Ihm oblag dann, den Anfang vom Ende der "Landpost" einzuläuten.

Die Vergabe der Abrissarbeiten stand an. Das ehemalige Gasthaus mit der berühmten Bar steht seit vielen Jahren leer und ist soweit heruntergekommen, dass ein Erhalt nicht möglich ist. "Mit einem lachenden und einem weinenden Auge" sehe er dem Abriss entgegen.

Sieben Abrissfirmen waren angeschrieben worden, sechs hatten geantwortet – doch welch erstaunliche Unterschiede: Der teuerste Bieter lag bei 87 600 Euro, der nächstbilligere bei 61 350 Euro, dann lagen drei Angebote dicht beieinander mit knapp 50 000. Zum Zuge kam dann letztlich eine Firma aus Trossingen. Ihr Angebot lag bei 28 852 Euro, zuzüglich der Inventarentsorgung zu 6 426 Euro, gesamt somit 35 278 Euro. Architekt Martin Reiber habe die Angebote geprüft und es konnten keine Unstimmigkeiten gefunden werden, so Oehler.

Bianca Fattler (CDU) interessierte sich, ob bei diesem Abriss nur "oben" abgerissen wird oder ob auch unterhalb der Bodendecke Grundmauern oder Keller abgerissen würden. Alles werde entsorgt – und wenn es die einzelnen Teile zuließen, werde die Firma sie schreddern und als Auffüllmaterial nutzen, so Kämmerer Harald Hafner. Hans-Peter Schwer (SPD) wollte wissen, in welchem Zeitfenster der Abriss verlaufe. Ins selbe Horn stieß Johannes Göppert (FWV), der einen sehr zeitnahen Rückbau befürwortete.

"Ich bitte ausdrücklich darum, dass man die Firma drauf hinweist, dass die gesetzlichen Ruhezeiten eingehalten werden", machte er abschließend deutlich. Die beiden Angebote der Trossinger Abrissfirma wurden einstimmig angenommen.