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Gemeinde hat jetzt bis 27. Juli Zeit. Bürgermeister: "Wir werden Gespräch Ende Juni abwarten und sehen dann weiter".

Schömberg - Die große Mehrheit des Schömberger Gemeinderates sieht ihre Kommune von möglichen Vorranggebieten für Windkraftanlagen regelrecht umzingelt.

Das Gremium lehnte deshalb den Entwurf zum Teilflächennutzungsplan Windenergie des Regionalverbandes Nordschwarzwald ab. Vier Gemeinderäte der SPD-Fraktion schlossen sich dem Votum seinerzeit nicht an.

Ursprünglich hätte die Gemeinde nur bis 29. Juni Zeit gehabt, eine Stellungnahme zu diesem Teilflächennutzungsplan abzugeben. Allerdings gibt es erst an diesem Tag eine Besprechung zwischen Vertretern des Regionalverbandes Nordschwarzwald und der Gemeinde Schömberg.

Auf Beschluss des Gremiums beantragte die Kommune deshalb eine Verlängerung der Frist bis mindestens Ende September.

Nach Auskunft von Schömbergs Bauamtsleiter Martin Dittler wurde diese Frist inzwischen bis einschließlich 27. Juli verlängert. Ob die Zeit ausreicht? "Wir werden jetzt erst einmal das Gespräch Ende Juni abwarten und sehen dann weiter", sagte Bürgermeister Matthias Leyn auf Nachfrage.

Kälbling ist besonders umstritten

Die Mehrheit des Gemeinderates wendet sich gegen das Ausweisen von Vorranggebieten für Windkraftanlagen auf den Gebieten Langenbrander Höhe/Hirschgarten, Hengstberg, Hartebene, Hauswald, Kälbling und Schmierofen. Diese Areale sind im vorliegenden Entwurf des Teilflächennutzungsplanes als bevorzugte Flächen für Windkraftanlagen eingetragen.

Stattdessen sollen nach Meinung der Schömberger Gemeinderatsmehrheit eher die Bereiche Dietersberg (Enzklösterle), Christophshof (Bad Wildbad) Sommerberg, Gütersberg und Heidenberg (jeweils Bad Wildbad) als Vorrangflächen für die Windkraft geprüft und ausgewiesen werden. Sie seien dazu besser geeignet.

Gerade der Standort Kälbling im Bad Wildbader Stadtteil Calmbach erregt viele Gemüter im Schömberger Rat, da dieser sich in der Nähe der Gemarkungsgrenze zu Schömberg befindet.

Bad Wildbads Bürgermeister Klaus Mack hatte in einer Stellungnahme gegenüber dem Schwarzwälder Boten deutlich gemacht, dass Bad Wildbad bereits frühzeitig über seine Pläne zur Windkraft informiert habe. Er sagte, dass der Prozess zum Finden eines Standortes sehr transparent gewesen sei.