Im Rahmen einer Ortsbegehung bringen Bieselsberger Bürger und Ortschaftsräte ihre Anliegen vor. Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Ortsbegehung durch Bieselsberg

Von Andrea Fisel

Schömberg-Bieselsberg. Bieselsberg hat in den vergangenen Jahren unter allen Schömberger Ortsteilen den größten Zuzug erfahren. Und dennoch tauchen Bedenken auf, ob diese Entwicklung anhält oder ob sich auch hier demnächst die Landflucht bemerkbar macht.

"Für uns ist es von größter Bedeutung, dass wir eine gute Infrastruktur haben und dass wir im ganzen Dorf ein schnelles Internet bekommen", fasste Ortsvorsteher Ulrich Burkhardt die wichtigsten Faktoren zusammen, die im Rahmen der Ortsbegehung zur Sprache kamen.

Einig war sich Burkhardt mit Ortschaftsräten und allen anwesenden Bürgern, dass Bieselsberg eine attraktive Wohnlage, eine Vielfalt an Vereinen und Veranstaltungen sowie eine vorteilhafte Nähe zu den umliegenden Ballungsgebieten, infolgedessen gute Arbeitsmöglichkeiten bieten könne. Die Beiträge, die im Laufe des Bürgerspaziergangs von den Teilnehmern gebracht und vom Karlsruher Stadtplanungsbüro Gerhardt festgehalten wurden, dienen einem aktualisierten Gemeindeentwicklungsplan. Er stellt eine wichtige Voraussetzung bei der Zuteilung von Fördermitteln für städtebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen durch das Regierungspräsidium dar.

Kritik an Zustand eines Spielplatzes geübt

"Dieses Konzept soll uns Handlungsspielräume aufzeigen und vielleicht auch Richtschnur für unsere Gemeinde sein", sagte Bürgermeister Matthias Leyn. Stadtplaner Werner Gerhard und seine Mitarbeiterinnen Karin Kies und Nadine Schimpf würden allerdings keine fertigen Strategien vorstellen, sondern persönliche Eindrücke und Anregungen geben. Der Prozess stehe erst am Anfang; die Rückmeldungen der Bürger vor Ort seien deshalb gefragt, ermunterte der Rathauschef seine Zuhörer.

Während Kies im Laufe einer fast dreistündigen Route durch den Ort ausgewählte Schwerpunkte ansteuerte, wurden wiederholt Aspekte wie attraktivere Gestaltung, einheitliche Vorgehensweise oder gezielte Steuerungsmaßnahmen angesprochen. Der Spielplatz neben dem Feuerwehrgebäude bedürfe einer Verbesserung hinsichtlich Sicherheit und Spielgeräte. Die Freizeiteinrichtungen beim Vereinsheim hingegen seien auf dem neuesten Stand und häufig frequentiert, vor allem von der örtlichen Jugend. "Dieser Bereich ist in Ordnung", attestierte Ortschaftsrätin Susanne Nonnenmann.

Bemängelt wurden hingegen nicht zum Verkauf angebotene Baulücken oder irreparable "Bausünden". Seit Jahren setze er sich für eine gemeinsame Vorgehensweise ein, die klare Baurichtlinien vorgebe oder eine einheitliche Bebauung anstrebe", monierte der Ortsvorsteher. Vor allem entlang der Friedensstraße entstehe durch eine Vielzahl individueller Baumaßnahmen ein uneinheitliches Bild, obwohl die einzelnen historischen Gebäude viel Charme hätten, befand auch Kies; ihr Vorschlag: "Ein Rahmenplan oder eine Gestaltungssatzung könnte dieser unschönen Entwicklung entgegenwirken." Ein Dorfzentrum entstehe im Bereich um die Kirche, die allein schon mit ihrem Baustil beeindrucke, informierte Kirchengemeinderat Reinhard Maisenbacher.

Das geplante Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde biete ein großes Potenzial an Begegnungen und Veranstaltungen für den ganzen Ort. Barrierefreiheit werde selbstverständlich bei dem gesamten Bauvorhaben angestrebt, versicherte er.