Im Schömberger Haus Tanneck hat sich die Corona-Situation verbessert. (Symbolfoto) Foto: Corona Borealis – stock.adobe.com

Situation hat sich verbessert. Haus Tanneck skeptisch über Lockerung des Besuchsverbots.

Schömberg - Oliver Zajac, Geschäftsführer des Hauses Tanneck in Schömberg, ist erleichtert: "Mittlerweile sind die Testungen aller Bewohner abgeschlossen. Derzeit sind noch vier Bewohner positiv auf Corona getestet worden."

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Noch vor etwa drei Wochen sah die Situation in der Pflegeeinrichtung anders aus. Etwa 20 auf Corona positiv getestete Bewohner gab es zu diesem Zeitpunkt und bis dahin hatte es Haus Tanneck vier Todesfälle in Verbindung mit dem Virus gegeben.

Zur Pflege der infizierten Bewohner hatte das Pflegeheim verschiedene Stationen eingerichtet und ihr Hygienekonzept erweitert. "Es ist uns mit diesen Maßnahmen gelungen, das Virus in unserer Einrichtung einzudämmen", sagt Zajac. Es sei seither nicht zu Neuinfektionen gekommen, auch nicht unter den Mitarbeitern. Im Gegenteil: Viele Bewohner seien bereits negativ getestet worden und wieder gesund. "Trotz des großen Einsatzes der Mitarbeiter haben wir insgesamt sieben Bewohner in den letzten Wochen verloren. Dieser Verlust schmerzt, nach den Angehörigen, niemanden so sehr wie uns", erklärt Zajac.

Haus Tanneck stehe seit vergangenem Sonntag nicht mehr unter Quarantäne. "Nach Vorliegen der jüngsten Testergebnisse hat das Gesundheitsamt darauf verzichtet, die Quarantäne zu verlängern", erklärt Zajac.

Pflegeeinrichtungen treffen Vorkehrungen

Voraussichtlich zum 18. Mai könne es auch Lockerungen beim Besuchsverbot geben, steht in der Landesverordnung von Baden-Württemberg. Die Pflegeeinrichtungen in Schömberg bereiten sich darauf vor. "Im Haus Martenyi sind immer noch alle Bewohner gesund", erklärt Geschäftsführerin Tanja Dickmann. Die Pflegeeinrichtung habe alle Vorkehrungen getroffen, um die Bewohner auch künftig bei Besuchen zu schützen. Zum Beispiel sind Besuche nur unter vorheriger Anmeldung möglich. Pro Bewohner sei nur ein Besucher pro Tag erlaubt. "Bei der Ankunft können die Besucher freiwillig Fieber messen lassen. Außerdem müssen sich alle Besucher in eine Liste eintragen, einen Mundschutz tragen und die Hände desinfizieren", sagt Dickmann. Das Haus Martenyi hat ein extra Besucherzimmer eingerichtet, bei dem durch eine Plexiglas-Trennwand der Abstand eingehalten werden kann.

Abstand auch im Besucherzimmer

Abstand muss auch im Besucherzimmer im Haus Berghof eingehalten werden, teilt Heimleiterin Solveig Müller mit. Bei gutem Wetter könnten sich Bewohner und Angehörige auch draußen in einem Pavillon treffen. Müller sei aber geteilter Meinung, was die Lockerungen des Besucherverbots angeht. "Die Bewohner vermissen ihre Angehörigen und wir freuen uns, das sie wieder zu Besuch kommen können. Allerdings steigt dadurch natürlich das Risiko und wir sind froh, bei uns keine Corona-Fälle zu haben", erklärt Müller. Die Angehörigen seien aber gut informiert und würden die Regeln achten.

Diese Bedenken teilt auch Brigitte Kaiser vom Haus Grüntal. "Jede Öffnung bringt auch ein Risiko mit sich. Aber Beziehungen aufrechtzuerhalten ist wichtig, um wieder einen Schritt zu einer neuen ›Normalität‹ zu machen", sagt Kaiser. Die Heimleiterin freut sich, dass alle Bewohner gesund sind. Es bleibe abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt.